Windows startet immer wieder neu – so stoppst du den Neustart-Loop

Lesedauer: 5 Min
Aktualisiert: 9. November 2025 16:32

Wenn Windows ständig neu startet, ohne vollständig hochzufahren, steckt meist ein Fehler in der Startsequenz, ein Treiberproblem oder eine beschädigte Systemdatei dahinter. Das lässt sich in vielen Fällen beheben – auch wenn der PC scheinbar in einer Endlosschleife hängt. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du den Neustart-Loop stoppst und dein System wieder stabil läuft.

Wenn Windows immer wieder neu startet, helfen Startreparatur, abgesicherter Modus, Systemwiederherstellung oder ein BIOS-Reset, um die Schleife zu beenden.

Warum Windows in einem Neustart-Loop hängen bleibt

Ein endloser Neustart ist ein klares Zeichen dafür, dass Windows beim Start auf einen Fehler stößt, den es nicht beheben kann. Statt eine Fehlermeldung anzuzeigen, versucht das System, sich selbst zu retten – und startet einfach neu. Häufige Ursachen:

  • Fehlerhafte Updates oder Treiber
  • Beschädigte Boot-Dateien
  • Defekte Hardware (RAM, SSD, Netzteil)
  • Falsche BIOS-/UEFI-Einstellungen
  • Automatischer Neustart bei Systemfehlern aktiviert

Das Ergebnis: Der Bildschirm flackert, Windows zeigt kurz ein Logo oder den Ladebildschirm und startet dann wieder von vorne.

Erster Schritt: Automatischen Neustart deaktivieren

Damit du überhaupt siehst, was den Absturz verursacht, solltest du den automatischen Neustart bei Systemfehlern ausschalten:

  1. Starte den PC mehrfach neu, bis „Erweiterte Startoptionen“ erscheinen (nach 3 fehlgeschlagenen Starts automatisch).
  2. Wähle Problembehandlung → Erweiterte Optionen → Starteinstellungen → Neu starten.
  3. Nach dem Neustart drücke F9, um den automatischen Neustart zu deaktivieren.

Jetzt bleibt Windows beim Bluescreen stehen und zeigt den Fehlercode an – etwa „INACCESSIBLE_BOOT_DEVICE“ oder „CRITICAL_PROCESS_DIED“.

Diese Information ist wichtig, um den nächsten Schritt gezielt anzugehen.

Startreparatur ausführen

Die einfachste Methode, um einen Neustart-Loop zu stoppen, ist die integrierte Startreparatur:

  1. Starte Windows in den Erweiterten Startoptionen.
  2. Wähle Problembehandlung → Erweiterte Optionen → Starthilfe.
  3. Windows sucht und repariert automatisch fehlerhafte Startdateien.

Das kann einige Minuten dauern. Wenn danach ein Neustart erfolgt und das Problem bleibt, liegt der Fehler tiefer im System.

Abgesicherten Modus starten

Der abgesicherte Modus ist oft der Schlüssel, um den Loop zu durchbrechen. In diesem Minimalmodus lädt Windows nur die nötigsten Treiber.

Anleitung
1Starte den PC mehrfach neu, bis „Erweiterte Startoptionen“ erscheinen (nach 3 fehlgeschlagenen Starts automatisch).
2Wähle Problembehandlung → Erweiterte Optionen → Starteinstellungen → Neu starten.
3Nach dem Neustart drücke F9, um den automatischen Neustart zu deaktivieren.

So gelangst du hinein:

  1. Beim Booten dreimal den Start abbrechen, bis das Menü „Erweiterte Optionen“ erscheint.
  2. Wähle Starteinstellungen → Neu starten.
  3. Danach drücke F4 (oder F5 für Netzwerkmodus).

Im abgesicherten Modus kannst du fehlerhafte Updates oder Treiber deinstallieren, Systemwiederherstellungspunkte laden oder Antivirus-Software entfernen, die den Start blockiert.

Fehlerhafte Windows-Updates entfernen

Oft steckt ein misslungenes Update hinter der Neustartschleife. Entferne es so:

  1. Im abgesicherten Modus Einstellungen → Windows Update → Updateverlauf öffnen.
  2. Klicke auf Updates deinstallieren.
  3. Sortiere nach Datum und entferne das letzte kumulative Update.

Alternativ kannst du auch in der Eingabeaufforderung ausführen:

wusa /uninstall /kb:XXXXXXX

(Ersetze XXXXXXX durch die jeweilige Update-Nummer.)

Systemdateien reparieren

Beschädigte Systemdateien sind ein Klassiker bei Neustart-Loops. Sie lassen sich mit zwei Befehlen reparieren:

  1. Öffne im abgesicherten Modus oder über das Installationsmedium die Eingabeaufforderung.
  2. Führe nacheinander aus: DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth sfc /scannow
  3. Starte den PC neu.

In vielen Fällen genügt dieser Schritt, um Windows wieder zum Laufen zu bringen.

BIOS- oder UEFI-Reset durchführen

Fehlerhafte BIOS-Einstellungen, insbesondere bei Boot-Reihenfolge oder XMP-Profilen, können ebenfalls Neustartschleifen auslösen.

So setzt du das BIOS zurück:

  1. Beim Start die Taste Entf oder F2 drücken, um ins BIOS zu gelangen.
  2. Wähle Load Setup Defaults oder Optimized Defaults.
  3. Speichere mit F10 und starte neu.

Wenn das Problem danach verschwindet, war eine falsche Einstellung die Ursache.

Hardware prüfen – RAM, SSD, Netzteil

Nicht immer liegt es an der Software. Defekte Hardware kann den Neustart-Loop ebenfalls auslösen:

  • RAM: Mit mdsched.exe den Arbeitsspeicher prüfen.
  • SSD/HDD: Mit chkdsk C: /f oder Tools wie CrystalDiskInfo überprüfen.
  • Netzteil: Bei spontanen Neustarts ohne Bluescreen kann eine unzureichende Stromversorgung der Auslöser sein.

Wenn möglich, einzelne Komponenten testweise austauschen oder in einem anderen PC prüfen.

Windows über Wiederherstellungspunkt oder Systemabbild reparieren

Wenn du regelmäßig Wiederherstellungspunkte angelegt hast, kannst du dein System einfach zurücksetzen:

  1. In den Erweiterten Optionen → Systemwiederherstellung gehen.
  2. Einen Punkt auswählen, bevor der Neustart-Loop begann.

Auch ein Systemabbild (Image) hilft, Windows vollständig auf einen stabilen Zustand zurückzusetzen.

Letzte Option: Neuinstallation über Installationsmedium

Wenn alle Reparaturversuche scheitern, bleibt nur die Neuinstallation:

  1. Lade das Media Creation Tool von Microsoft.
  2. Erstelle einen USB-Installationsstick.
  3. Boote vom Stick → Computerreparaturoptionen → Diesen PC zurücksetzen oder komplette Neuinstallation wählen.

Tipp: Wähle „Eigene Dateien behalten“, um Datenverlust zu vermeiden.

Praktische Tipps, um Neustart-Schleifen künftig zu vermeiden

  • Vor größeren Updates ein Systemabbild erstellen.
  • Regelmäßig Treiber aktualisieren (nur von Herstellerseiten).
  • Automatische Neustarts bei Bluescreens deaktivieren.
  • Energiesparoptionen im BIOS prüfen (besonders bei älteren Netzteilen).
  • Regelmäßig mit SFC und DISM Systemintegrität prüfen.

Ein stabiles System erspart dir viele Nerven – und verhindert, dass Windows plötzlich in einer Endlosschleife festhängt.

Häufig gestellte Fragen

Warum startet mein PC immer wieder neu?

In den meisten Fällen liegt das an beschädigten Systemdateien, einem fehlerhaften Update oder einem Treiberproblem. Durch den automatischen Neustart bekommst du den eigentlichen Fehler oft gar nicht zu sehen – deshalb diesen unbedingt deaktivieren.

Wie kann ich den Neustart-Loop bei Windows stoppen?

Starte in die erweiterten Startoptionen, führe eine Startreparatur aus und deaktiviere den automatischen Neustart. Prüfe anschließend Systemdateien mit DISM und SFC.

Kann ich Windows im abgesicherten Modus reparieren?

Ja, der abgesicherte Modus ist eine der besten Möglichkeiten, um fehlerhafte Updates oder Treiber zu entfernen und Reparaturbefehle auszuführen.

Was, wenn auch der abgesicherte Modus nicht startet?

Dann hilft nur ein Boot über das Installationsmedium oder die Wiederherstellungsoption. Von dort aus kannst du Befehle wie chkdsk oder DISM starten.

Liegt der Neustart-Loop auch an Hardware?

Ja, defekter RAM oder eine instabile Stromversorgung können ebenfalls dauernde Neustarts auslösen. Hardwaretestprogramme helfen, den Fehler einzugrenzen.

Zusammenfassung

Wenn Windows immer wieder neu startet, sind fehlerhafte Systemdateien, Treiber oder BIOS-Einstellungen meist die Ursache. Deaktiviere den automatischen Neustart, nutze die Startreparatur und prüfe Systemdateien mit DISM und SFC. Falls das nichts hilft, kann eine Neuinstallation über ein Installationsmedium den Loop endgültig beenden. So bekommst du dein System wieder stabil und zuverlässig zum Laufen.

Checkliste
  • Fehlerhafte Updates oder Treiber
  • Beschädigte Boot-Dateien
  • Defekte Hardware (RAM, SSD, Netzteil)
  • Falsche BIOS-/UEFI-Einstellungen
  • Automatischer Neustart bei Systemfehlern aktiviert

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