Windows Update Fehlercode 0x80070020: Update bricht ab, Installation blockiert · So behebst du den Fehler Schritt für Schritt ✓ einfach erklärt.
Wenn der Fehlercode 0x80070020 bei einem Windows Update auftaucht, bedeutet das meist, dass ein Prozess den Zugriff auf Systemdateien blockiert. Die Antwort lautet: Meist ist ein Antivirenprogramm, ein fehlerhafter Hintergrunddienst oder ein beschädigter Update-Cache der Auslöser. In diesem Beitrag erfährst du, wie du die Ursache erkennst und das Problem endgültig behebst.
Viele Nutzer stoßen auf diesen Code bei Windows 10 oder Windows 11, besonders während der automatischen Installation großer Systemupdates. Das Gute: Du kannst ihn mit wenigen gezielten Schritten beseitigen – ohne Neuinstallation. In diesem Leitfaden lernst du alle typischen Ursachen, praktischen Lösungen und einen klaren Weg, um künftige Fehler zu vermeiden.
Was bedeutet der Fehlercode 0x80070020 genau?
Kurz gesagt: Der Code steht für eine Datei-Zugriffsverletzung. Windows versucht, während des Updates Dateien zu überschreiben oder zu aktualisieren, doch ein anderer Prozess blockiert sie. Das passiert häufig, wenn Antiviren-Software aktiv ist oder Dienste wie der Windows Update-Dienst selbst hängen. Auch beschädigte Systemdateien oder fehlerhafte Berechtigungen können die Ursache sein.
Typische Szenarien:
- Ein Hintergrundprogramm greift auf denselben Dateiordner zu.
- Der Windows Update-Dienst wird zu früh beendet.
- Antivirensoftware verhindert Änderungen an Systemdateien.
- Alte Update-Dateien im Ordner
SoftwareDistributionsind beschädigt. - Temporäre Dateien blockieren Systemprozesse.
Erste schnelle Lösung: Neustart im abgesicherten Modus
Starte den PC neu und wechsle in den abgesicherten Modus:
- Drücke Shift + Neustart → „Problembehandlung“ → „Erweiterte Optionen“.
- Wähle „Starteinstellungen“ → Option 4 „Abgesicherter Modus“.
- Führe das Update erneut aus.
Wenn es hier funktioniert, blockiert ein Prozess im Normalmodus den Zugriff – typischerweise ein Antivirus oder ein Autostart-Dienst.
Prüfe Antivirus-Programme und Echtzeitschutz
Ein häufiger Grund für den Fehler 0x80070020 ist ein überaktiver Echtzeitschutz. Deaktiviere testweise deine Antivirensoftware (z. B. Bitdefender, Kaspersky, Norton, Avast). Führe danach das Update manuell über Einstellungen → Windows Update → Nach Updates suchen aus. Aktiviere den Schutz anschließend wieder – Sicherheit geht vor.
Falls du den Windows Defender nutzt, deaktiviere ihn kurzzeitig:
- Öffne die Windows-Sicherheit.
- Gehe zu Viren- & Bedrohungsschutz → Einstellungen verwalten.
- Schalte „Echtzeitschutz“ aus.
Starte danach das Update und prüfe, ob der Fehler verschwindet.
Update-Dienste neu starten und Cache leeren
Manchmal hilft es, den Update-Cache manuell zu löschen. So gehst du vor:
- Öffne die Eingabeaufforderung als Administrator.
- Gib nacheinander diese Befehle ein:
net stop wuauserv net stop bits net stop cryptsvc - Öffne den Explorer und lösche den Inhalt der Ordner:
C:\Windows\SoftwareDistributionC:\Windows\System32\catroot2
- Danach:
net start wuauserv net start bits net start cryptsvc
Dieser Schritt setzt den Update-Dienst zurück. Anschließend sollte das Update wieder funktionieren.
Beschädigte Systemdateien reparieren
Wenn der Fehler bleibt, überprüfe das System mit den integrierten Tools:
- Öffne die Eingabeaufforderung (Admin).
- Führe nacheinander diese Befehle aus:
sfc /scannow DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth - Warte, bis beide Prozesse abgeschlossen sind.
- Starte den PC neu und teste das Update erneut.
Diese beiden Befehle suchen nach beschädigten Dateien und ersetzen sie automatisch mit funktionierenden Versionen aus dem Windows-Image.
Wann tritt der Fehler besonders häufig auf?
Der Code 0x80070020 taucht oft auf, wenn:
- Windows während eines laufenden Systemscans aktualisiert wird.
- Backup-Programme wie Acronis oder EaseUS parallel laufen.
- Alte Windows-Versionen aktualisiert werden (z. B. von 1909 auf 22H2).
- Ein fehlerhaftes Update (z. B. KB5030211) blockiert weitere Installationen.
In diesen Fällen hilft meist ein Reset der Update-Komponenten oder das manuelle Installieren des Updates über den Microsoft Update-Katalog.
Manuelle Installation über den Microsoft Update-Katalog
- Besuche die offizielle Seite „Microsoft Update Catalog“.
- Suche nach der KB-Nummer des fehlgeschlagenen Updates (z. B. KB5030211).
- Lade die passende Version (x64, ARM, etc.) herunter.
- Führe die heruntergeladene
.msu-Datei aus, um das Update manuell zu installieren. - Starte den PC neu.
Dieser Weg umgeht viele Fehler, die durch beschädigte Update-Dienste entstehen.
Tiefergehender Einblick: Warum 0x80070020 systematisch entsteht
Dieser Fehler gehört zu den sogenannten „Sharing Violation Errors“. Windows versucht, auf eine Ressource zuzugreifen, die ein anderer Prozess gerade nutzt. Früher trat er vor allem auf, wenn Security Suites tief im System verankert waren und Zugriffe auf Systemordner blockierten. Heute entsteht er häufiger durch:
- temporäre Lock-Dateien im Verzeichnis
C:\Windows\SoftwareDistribution\Download, - Fehler im Background Intelligent Transfer Service (BITS),
- oder unvollständige Systemwiederherstellungen, bei denen alte Registry-Einträge übrig bleiben.
Was viele nicht wissen: Der Fehler 0x80070020 kann auch durch ein überlastetes Laufwerk (z. B. bei zu wenig Speicherplatz oder fehlerhaften Sektoren) verursacht werden. Überprüfe daher unbedingt dein Systemlaufwerk:
chkdsk C: /f
Nach einem Neustart werden mögliche Dateisystemfehler repariert.
Hintergrundwissen: Update-Dienste im Detail
Windows nutzt drei zentrale Dienste für Updates:
- wuauserv (Windows Update-Dienst)
- BITS (Background Intelligent Transfer Service)
- cryptsvc (Kryptografiedienst)
Sind einer dieser Dienste blockiert oder beschädigt, scheitert das Update. Du kannst ihren Status prüfen:
sc query wuauserv
sc query bits
sc query cryptsvc
Alle sollten den Status RUNNING anzeigen. Ist das nicht der Fall, starte sie neu.
Erweiterte Lösung: Windows Update Problembehandlung
Windows bringt eine eigene Fehlerdiagnose mit:
- Öffne Einstellungen → System → Problembehandlung → Andere Problembehandlungen.
- Starte den Punkt Windows Update.
- Befolge die Anweisungen.
Die Problembehandlung setzt häufig Dienste und Cache automatisch zurück. Wenn der Fehler trotzdem bleibt, ist meist der Virenschutz oder eine Fremdsoftware beteiligt.
Bonus-Tipp: Temporäre Dateien regelmäßig löschen
Alte temporäre Daten sind ein häufiger Grund für Update-Fehler. Öffne den Explorer, gib %temp% ein und lösche alles, was sich entfernen lässt. Das kann mehrere hundert Megabyte freigeben und Konflikte vermeiden.
Tools zur automatischen Bereinigung:
- Datenträgerbereinigung (
cleanmgr) - Storage Sense (Einstellungen → System → Speicher)
- CCleaner (nur aus seriöser Quelle)
Praktische Zusatzmaßnahmen
Manchmal steckt der Teufel im Detail. Ein Beispiel: Der Fehlercode 0x80070020 tritt gehäuft auf, wenn Windows versucht, ein Funktionsupdate durchzuführen, während der Benutzer im Hintergrund Anwendungen wie Steam, Dropbox oder OneDrive aktiv nutzt. Diese Programme synchronisieren Dateien in Systemordnern, was während des Updateprozesses zu sogenannten „File Locks“ führt. Das Update scheitert, weil bestimmte Systemdateien gerade in Benutzung sind.
Ein weiteres Szenario betrifft Backup- oder Sicherheitssoftware. Manche Programme erstellen Schattenkopien (Shadow Copies) oder reservieren Schreibrechte auf bestimmte Systembereiche. Während eines Updates verhindert das, dass Windows seine eigenen Komponenten überschreiben kann. Lösung: Deaktiviere die Backup-Software für die Dauer des Updates oder starte im abgesicherten Modus ohne Autostart-Dienste.
Auch fehlerhafte Treiber können diesen Fehler indirekt verursachen, insbesondere Storage- oder SATA-Treiber. Wenn das Update scheitert, überprüfe im Geräte-Manager, ob Warnsymbole vorhanden sind. Aktualisiere betroffene Treiber manuell über die Website des Mainboard- oder Laptop-Herstellers. Nach der Treiberaktualisierung gelingt das Update oft sofort.
Bei zu wenig freiem Speicherplatz auf dem Systemlaufwerk (C:) kann Windows temporäre Update-Dateien nicht entpacken. Prüfe den Speicher unter „Einstellungen → Speicher“. Mindestens 20 GB sollten frei sein, insbesondere bei Funktionsupdates. Lösche temporäre Dateien, alte Downloads und unnötige Systemabbilder (Windows.old), um Platz zu schaffen.
Wenn du regelmäßig Update-Probleme hast, lohnt sich der Einsatz des Tools Windows Update MiniTool oder des PowerShell-Moduls PSWindowsUpdate. Diese ermöglichen manuelle Kontrolle über Updates, Pausen, Rollbacks und Neustarts – ideal für erfahrene Nutzer.
Zum Schluss ein oft übersehener Punkt: Zeit und Datum. Wenn deine Systemzeit nicht stimmt oder der Zeitserver nicht erreichbar ist, verweigert Windows teilweise Updates aus Sicherheitsgründen. Überprüfe daher die Zeiteinstellungen:
- Rechtsklick auf Uhrzeit → Datum/Uhrzeit einstellen.
- „Uhrzeit automatisch festlegen“ aktivieren.
- Prüfe den Zeitserver (z. B. time.windows.com).
Ein Neustart nach der Synchronisierung kann den Fehler beheben. Wenn du all diese Schritte befolgst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Fehlercode 0x80070020 verschwindet.
12 kurze Tipps, um Update-Probleme künftig zu vermeiden
- System regelmäßig neustarten – Updates brauchen Ruhe.
- Antivirenprogramme nicht doppelt installieren.
- Genug Speicherplatz (mind. 20 GB) auf Laufwerk C: halten.
- Externe Laufwerke beim Update abziehen.
- Keine parallelen Backups während Updates.
- Autostart-Programme prüfen und entschlacken.
- Geräte-Treiber aktuell halten.
- Alte Update-Dateien regelmäßig löschen.
- Netzwerk stabil halten (LAN bevorzugen).
- Registry nicht manuell ändern.
- Update-Dienste nicht dauerhaft deaktivieren.
- Nach jedem großen Update Systemdateien prüfen.
Häufige Fragen zu Fehlercode 0x80070020
Was verursacht den Fehler 0x80070020?
Der Fehler entsteht, wenn ein Prozess den Zugriff auf Systemdateien blockiert. Meist liegt das an Antivirensoftware, Backup-Diensten oder beschädigten Update-Dateien. Der Code steht also für eine Konfliktsituation zwischen Update-Dienst und anderen Prozessen.
Wie behebe ich 0x80070020 schnell?
Starte den PC neu, deaktiviere vorübergehend Antivirensoftware und lösche den Update-Cache (SoftwareDistribution). Führe anschließend das Update erneut aus. Wenn das nicht hilft, setze die Update-Komponenten manuell zurück.
Muss ich Windows neu installieren?
Nein, eine Neuinstallation ist selten nötig. Meist genügt ein Cache-Reset, die Problembehandlung oder das manuelle Installieren über den Update-Katalog. Nur bei dauerhaft beschädigten Systemdateien kann eine Inplace-Reparatur helfen.
Kann ich den Fehler mit Tools automatisch beheben?
Ja. Die Windows-Update-Problembehandlung oder Tools wie „Windows Repair Toolbox“ oder „Tweaking.com Repair“ können Cache, Dienste und Registry-Einträge automatisch reparieren. Dennoch ist eine manuelle Kontrolle nachher sinnvoll.
Wie vermeide ich den Fehler in Zukunft?
Halte Systemdienste aktiv, lasse keine parallelen Sicherheitsprogramme laufen und aktualisiere regelmäßig alle Treiber. Reinige temporäre Dateien und führe ab und zu einen Neustart durch, damit keine Prozesse hängen bleiben.
Zusammenfassung
Der Windows Update Fehlercode 0x80070020 weist auf eine blockierte Datei oder einen Dienstkonflikt hin. Häufig sind Antivirensoftware, Backup-Tools oder alte Update-Dateien schuld. Durch Neustart, Cache-Löschung und Systemprüfung lässt sich der Fehler meist leicht beheben. Wenn alle Stricke reißen, hilft die manuelle Installation über den Microsoft Update-Katalog. Wichtig ist, Update-Dienste regelmäßig zu pflegen, Speicherplatz frei zu halten und Programme zu vermeiden, die tief ins System eingreifen. Wer diese Tipps befolgt, erlebt künftig störungsfreie Updates.
Fazit
Der Fehlercode 0x80070020 klingt kompliziert, ist aber meist harmlos. Mit ein paar gezielten Schritten — Antivirus prüfen, Dienste neu starten, Cache leeren und Systemdateien reparieren — lässt sich das Problem fast immer lösen. Wer seine Update-Umgebung sauber hält, Programme aktuell hält und temporäre Dateien regelmäßig löscht, wird selten von diesem Code überrascht. Falls der Fehler trotzdem wiederkehrt, helfen Tools wie der Windows Update-Katalog oder PSWindowsUpdate bei der direkten Installation. Mit diesen Maßnahmen bleibst du unabhängig von kleinen Windows-Macken und sorgst für ein stabiles, sicheres System. Hast du den Code schon mal gesehen? Schreib gern, welche Lösung bei dir funktioniert hat!





