Windows 11: Automatische Updates stoppen – so klappt’s

Lesedauer: 6 Min
Aktualisiert: 7. November 2025 21:45

Windows 11 installiert Updates oft ohne Vorwarnung – manchmal mitten in der Arbeit oder während des Herunterfahrens. Viele Nutzer möchten daher automatische Updates stoppen oder zumindest kontrollieren, wann sie stattfinden. Das geht – aber auf mehreren Wegen, je nach Windows-Version und gewünschtem Grad der Kontrolle. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du automatische Updates zuverlässig pausierst, blockierst oder manuell verwaltest, ohne die Sicherheit deines Systems zu gefährden.

Automatische Updates sind grundsätzlich wichtig, weil sie Sicherheitslücken schließen. Doch wenn du sensible Projekte bearbeitest, gerade unterwegs bist oder nur begrenztes Datenvolumen hast, ist ein ungeplanter Neustart ärgerlich. Zum Glück bietet Windows 11 mehrere saubere Methoden, um Updates temporär oder dauerhaft zu stoppen.

Warum Windows Updates nicht einfach komplett deaktiviert

Bevor du Updates abschaltest, solltest du wissen: Microsoft schützt zentrale Sicherheitsfunktionen vor dauerhafter Deaktivierung. Das System ist so konzipiert, dass es Updates früher oder später erzwingt, wenn sie sicherheitsrelevant sind. Ziel ist es, Malware-Ausbrüche und Systeminstabilitäten zu vermeiden.

Das bedeutet konkret: Du kannst Updates pausieren, verzögern oder manuell steuern – aber nicht dauerhaft ausschalten, ohne tief ins System einzugreifen. Deshalb sind die folgenden Methoden so gestaltet, dass du trotzdem Kontrolle behältst, ohne dein System zu gefährden.

Methode 1: Updates über die Windows-Einstellungen pausieren

Die einfachste Variante ist die integrierte Pausenfunktion. Sie verhindert, dass Windows neue Updates automatisch herunterlädt oder installiert.

  1. Öffne Einstellungen → Windows Update
  2. Klicke auf Updates für 1 Woche pausieren
  3. Du kannst den Zeitraum bis zu 5 Wochen verlängern, indem du mehrfach klickst
  4. Nach Ablauf musst du die Updates manuell fortsetzen oder erneut pausieren

Das ist ideal, wenn du Updates kurzfristig blockieren willst – etwa während einer wichtigen Arbeitsphase oder Präsentation.

Methode 2: Internetverbindung als „getaktet“ einstellen

Diese Methode trickst Windows elegant aus, indem du deine Verbindung als getaktet markierst. Dann lädt Windows keine großen Dateien (wie Updates) mehr automatisch.

  1. Öffne Einstellungen → Netzwerk & Internet → WLAN
  2. Wähle dein verbundenes WLAN → Eigenschaften
  3. Aktiviere den Schalter Als getaktete Verbindung festlegen

Das funktioniert auch für Ethernet (LAN):

  • Öffne Einstellungen → Netzwerk & Internet → Ethernet
  • Wähle die aktive Verbindung → ebenfalls getaktet setzen

So denkt Windows, du nutzt ein limitiertes Datenvolumen – und verschiebt Updates, bis du sie manuell startest.

Methode 3: Updates über Gruppenrichtlinie blockieren (Windows 11 Pro/Enterprise)

Wenn du Windows 11 Pro oder Enterprise nutzt, kannst du automatische Updates direkt in der Gruppenrichtlinie (gpedit) deaktivieren.

Anleitung
1Öffne Einstellungen → Windows Update.
2Klicke auf Updates für 1 Woche pausieren.
3Du kannst den Zeitraum bis zu 5 Wochen verlängern, indem du mehrfach klickst.
4Nach Ablauf musst du die Updates manuell fortsetzen oder erneut pausieren.

  1. Drücke Win + R, gib gpedit.msc ein und bestätige
  2. Navigiere zu:
    Computerkonfiguration → Administrative Vorlagen → Windows-Komponenten → Windows Update → Windows Update für Unternehmen
  3. Doppelklick auf Automatische Updates konfigurieren
  4. Setze auf Deaktiviert oder 2 – Herunterladen, aber Installation manuell durchführen
  5. Übernehmen → OK

Damit lädt Windows Updates zwar noch herunter, installiert sie aber nur, wenn du es ausdrücklich erlaubst.

Tipp: Ergänzend kannst du unter „Kein automatischer Neustart bei angemeldeten Benutzern“ aktivieren, damit Windows dich nie mitten in der Arbeit neu startet.

Methode 4: Windows Update-Dienst stoppen (temporäre Lösung)

Wenn du den Update-Dienst selbst anhältst, lädt Windows nichts mehr herunter. Diese Lösung ist effektiv, aber nur vorübergehend – nach Neustarts wird der Dienst meist wieder aktiviert.

  1. Drücke Win + R → services.msc
  2. Suche Windows Update (Dienstname: wuauserv)
  3. Rechtsklick → Eigenschaften
  4. Starttyp: auf Deaktiviert setzen
  5. Klicke auf Beenden, dann OK

Wenn du wieder Updates willst, stell den Starttyp auf Manuell oder Automatisch zurück.

Achtung: So blockierst du alle Updates komplett – auch Sicherheits-Patches. Verwende diese Methode nur vorübergehend, z. B. zur Fehlersuche.

Methode 5: Updates mit der Registry sperren (Alternative)

Wenn du kein Pro-System hast (z. B. Windows 11 Home), kannst du die Gruppenrichtlinie über die Registry simulieren.

  1. Drücke Win + R, tippe regedit
  2. Navigiere zu:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\WindowsUpdate\AU
  3. Wenn die Schlüssel nicht existieren, erstelle sie manuell
  4. Erstelle einen neuen DWORD-Wert (32-Bit) namens NoAutoUpdate
  5. Setze den Wert auf 1

Damit verhält sich Windows so, als wäre die Richtlinie „Automatische Updates deaktivieren“ aktiv.
Um Updates wieder zuzulassen, ändere den Wert auf 0 oder lösche ihn.

Methode 6: Windows Update blockieren mit Drittanbieter-Tools

Es gibt mehrere kleine Tools, die Updates bequem per Klick blockieren – etwa:

  • Windows Update Blocker von Sordum.org
  • StopUpdates10 von Greatis Software

Diese Tools steuern intern dieselben Dienste (wuauserv, BITS) und Richtlinien. Sie sind nützlich, wenn du regelmäßig Updates blockieren und wieder aktivieren möchtest, ohne manuell in Dienste oder Registry einzugreifen.

Tipp: Verwende nur bekannte Quellen – dubiose Tools können mehr Schaden als Nutzen bringen.

Methode 7: Neustarts nach Updates verhindern

Selbst wenn du Updates zulässt, kannst du automatische Neustarts unterbinden.

  1. Einstellungen → Windows Update → Erweiterte Optionen
  2. Unter Benachrichtigungen → „Benutzer über Neustart informieren“ aktivieren
  3. Unter Aktive Stunden anpassen → lege fest, wann Windows nicht neu starten darf (z. B. 8:00–22:00 Uhr)

So behältst du Kontrolle, selbst wenn Windows ein Update installiert.

Wenn Updates trotzdem automatisch starten

Windows kann Updates wieder aktivieren, wenn:

  • Eine neue Windows-Version veröffentlicht wird (Feature-Upgrade)
  • Du Windows-Sicherheit oder Defender aktualisierst (diese Updates sind zwingend)
  • Du manuell auf „Nach Updates suchen“ klickst – das startet sofort eine Installation

Um das zu vermeiden, öffne die Update-Seite nicht unnötig und halte die Energie- bzw. Netzwerkoptionen aktiv, solange du keine Updates möchtest.

Wann du Updates besser nicht deaktivierst

Updates zu blockieren ist praktisch, aber riskant, wenn du lange keine Sicherheits-Patches installierst.
Daher gilt:

  • Lass Updates mindestens einmal im Monat durchlaufen
  • Erstelle Wiederherstellungspunkte, bevor du Updates installierst
  • Halte wichtige Treiber (Grafik, WLAN, Chipsatz) manuell aktuell

So bleibst du sicher, auch wenn du automatische Installationen blockierst.

Häufige Fragen zu Windows Updates

Kann ich Updates dauerhaft deaktivieren?

Nur über Gruppenrichtlinie oder Registry – aber Windows kann sie bei großen Versionsupdates wieder aktivieren. Komplett dauerhaft geht es nur mit Tools, die den Update-Dienst blockieren.

Was passiert, wenn ich Updates lange deaktiviere?

Dein System erhält keine Sicherheitsfixes, was es anfälliger für Angriffe macht. Außerdem können Programme oder Treiber irgendwann inkompatibel werden.

Werden Defender-Updates auch blockiert?

Ja, wenn du den Update-Dienst komplett deaktivierst. Lässt du ihn nur pausieren oder getaktet, bleiben Defender-Definitionen aktiv – das ist die bessere Lösung.

Kann ich einzelne Updates ausblenden?

Ja, mit dem offiziellen Tool „Show or hide updates“ von Microsoft. Damit kannst du problematische Updates gezielt ausblenden.

Wie sehe ich, welche Updates fehlen?

Unter Einstellungen → Windows Update → Updateverlauf kannst du prüfen, was installiert wurde oder noch aussteht.

Zusammenfassung

Automatische Updates in Windows 11 lassen sich über Einstellungen, Gruppenrichtlinie, Registry oder Dienste steuern. Wer nur vorübergehend Ruhe will, pausiert Updates oder markiert seine Verbindung als getaktet. Für vollständige Kontrolle empfiehlt sich die Gruppenrichtlinie oder ein sicheres Drittanbieter-Tool. So entscheidest du selbst, wann Windows neue Versionen installiert – und vermeidest ungewollte Neustarts.

Fazit

Automatische Windows-Updates sind sinnvoll, aber nicht immer willkommen. Wenn du sie gezielt steuern möchtest, kannst du sie per Pausenfunktion, Energieeinstellung oder Gruppenrichtlinie sicher anhalten. Wichtig ist, regelmäßig manuell nach Updates zu suchen, um Sicherheitslücken zu schließen. Wer Updates bewusst verwaltet statt sie komplett abzuschalten, bleibt flexibel – und sorgt dafür, dass Windows 11 zuverlässig und störungsfrei läuft.

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