Windows 11 installieren ohne Prüfung – Anleitung und Lösung

Lesedauer: 6 MinAktualisiert: 21. Oktober 2025 12:50

Windows 11 ohne Prüfung zu installieren ist möglich – selbst wenn dein PC offiziell nicht die Mindestanforderungen von Microsoft erfüllt. Es gibt verschiedene Wege, um TPM-, Secure-Boot- und CPU-Checks zu umgehen, ohne fremde Tools oder riskante Software zu nutzen. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du das System trotzdem installieren kannst – und worauf du achten solltest, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Windows 11 ohne Prüfung kann besonders dann sinnvoll sein, wenn dein Computer technisch noch leistungsfähig ist, aber wegen fehlendem TPM 2.0 oder älterem Prozessor blockiert wird. So kannst du aktuelle Software weiterhin sicher und stabil nutzen, ohne gleich neue Hardware kaufen zu müssen.

Was bedeutet „ohne Prüfung“ genau?

Windows 11 überprüft beim Setup, ob dein PC bestimmte Anforderungen erfüllt:

  • TPM 2.0-Chip (Trusted Platform Module)
  • Aktiviertes Secure Boot
  • Mindestens 4 GB RAM und 64 GB Speicherplatz
  • Kompatible CPU laut Microsoft-Liste

Wenn eines davon fehlt, bricht die Installation mit einer Fehlermeldung ab. Die „Umgehung der Prüfung“ bedeutet, dass diese Checks übersprungen oder deaktiviert werden – Windows 11 lässt sich dann trotzdem installieren und läuft in der Regel stabil.

Kurz gesagt: Du installierst Windows 11, als wäre dein Gerät offiziell unterstützt – nur dass du die Hardwareanforderungen manuell ausschaltest.

Methode 1: Installation über Registry-Anpassung (empfohlen)

Diese Methode ist sicher, benötigt keine fremden Tools und funktioniert sowohl beim Upgrade als auch bei einer Neuinstallation.

So geht’s Schritt für Schritt:

  1. Lade die Windows 11 ISO-Datei von der offiziellen Microsoft-Seite herunter.
  2. Erstelle einen bootfähigen USB-Stick (z. B. mit dem Media Creation Tool).
  3. Starte den PC vom USB-Stick und warte, bis das Installationsfenster erscheint.
  4. Drücke Shift + F10, um die Eingabeaufforderung zu öffnen.
  5. Gib regedit ein und bestätige mit Enter. Der Registrierungs-Editor öffnet sich.
  6. Navigiere zu:
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\Setup
  7. Rechtsklick auf „Setup“ → Neu > Schlüssel → nenne ihn LabConfig.
  8. In LabConfig erstelle folgende DWORD-Werte (32-Bit):
    • BypassTPMCheck = 1
    • BypassSecureBootCheck = 1
    • BypassRAMCheck = 1
    • (optional) BypassCPUCheck = 1
  9. Schließe den Editor und das CMD-Fenster.
  10. Starte die Installation neu – der Assistent ignoriert jetzt die Prüfungen.

Tipp: Diese Variante funktioniert auch beim direkten Upgrade von Windows 10 auf Windows 11, indem du die Registry-Werte vorher einfügst und dann die Setup-Datei aus der ISO ausführst.

Methode 2: Mit Rufus-Tool Setup-Anforderungen umgehen

Wenn du lieber alles automatisieren möchtest, kannst du den Rufus-Installer verwenden. Damit lässt sich beim Erstellen des Installationssticks auswählen, welche Prüfungen entfernt werden sollen.

So funktioniert’s:

  1. Lade das Programm Rufus herunter und öffne es.
  2. Wähle deine heruntergeladene Windows-11-ISO-Datei aus.
  3. Stecke deinen USB-Stick ein (mind. 8 GB).
  4. Aktiviere im Dialogfeld die Optionen:
    • „TPM-Anforderung entfernen“
    • „Secure Boot-Anforderung entfernen“
    • „Microsoft-Konto umgehen“ (optional)
  5. Starte den Vorgang – Rufus erstellt den Stick automatisch mit den passenden Einstellungen.
  6. Danach kannst du vom Stick booten und Windows 11 wie gewohnt installieren.

Vorteil dieser Methode: Keine manuelle Registry-Bearbeitung nötig. Nachteil: Du brauchst Rufus und musst darauf achten, dass du eine vertrauenswürdige ISO nutzt.

Methode 3: Upgrade über Windows 10 ohne Prüfung

Wenn du bereits Windows 10 nutzt, kannst du ein direktes Upgrade durchführen, ohne dass der PC blockiert wird. Dazu wird ein Registry-Schlüssel gesetzt, der die Hardwareanforderungen deaktiviert.

Anleitung
1Was bedeutet „ohne Prüfung“ genau?
2Methode 1: Installation über Registry-Anpassung (empfohlen).
3Methode 2: Mit Rufus-Tool Setup-Anforderungen umgehen.
4Methode 3: Upgrade über Windows 10 ohne Prüfung.
5Welche Risiken hat die Installation ohne Prüfung? — Prüfe anschließend das Ergebnis und wiederhole bei Bedarf die entscheidenden Schritte.

Schritte:

  1. Drücke Windows + R, gib regedit ein und bestätige.
  2. Navigiere zu
    HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\Setup\MoSetup.
  3. Rechtsklick → Neu > DWORD (32-Bit) → nenne ihn AllowUpgradesWithUnsupportedTPMOrCPU.
  4. Setze den Wert auf 1.
  5. Schließe den Editor.
  6. Starte das Windows 11 Setup direkt aus der ISO-Datei heraus (Doppelklick auf setup.exe).

Danach läuft das Upgrade durch, ohne dass TPM oder Secure Boot geprüft werden.

Diese Variante ist besonders beliebt, weil alle Dateien und Programme erhalten bleiben – du musst also nicht alles neu einrichten.

Welche Risiken hat die Installation ohne Prüfung?

Obwohl der Vorgang technisch funktioniert, gibt es einige Dinge zu beachten:

  • Kein offizieller Support: Microsoft kann Updates verweigern oder Fehlermeldungen anzeigen.
  • Sicherheitsrisiko: Ohne TPM und Secure Boot fehlen wichtige Schutzmechanismen.
  • Keine Garantie: Bei Problemen gibt es keinen Anspruch auf technische Hilfe.
  • Mögliche Kompatibilitätsprobleme: Einige Treiber oder neue Funktionen könnten nicht optimal laufen.

Das bedeutet konkret: Du kannst Windows 11 nutzen, aber tust das auf eigenes Risiko. In der Praxis läuft das System auf älterer Hardware meist stabil, solange du aktuelle Treiber installierst.

Vorteile der Installation ohne Prüfung

Trotz der Einschränkungen gibt es gute Gründe, diesen Weg zu gehen:

  • Du kannst alte, aber leistungsfähige Geräte weiterverwenden.
  • Keine zusätzlichen Kosten für neue Hardware.
  • Volle Windows-11-Funktionalität inklusive Updates (meistens).
  • Du hast volle Kontrolle über dein System.

Gerade für erfahrene Nutzer oder Bastler ist diese Methode eine hervorragende Lösung, um ältere PCs fit für die Zukunft zu machen.

Tipps für eine stabile Nutzung nach der Installation

  • Installiere nach dem Setup alle Windows-Updates manuell über „Einstellungen > Update & Sicherheit“.
  • Führe regelmäßig Backups durch – am besten mit einem externen Laufwerk.
  • Verwende einen aktuellen Virenschutz und halte ihn stets aktuell.
  • Aktiviere die automatische Treiberaktualisierung (oder nutze Tools wie Snappy Driver Installer).
  • Wenn du Secure Boot deaktiviert hast, prüfe, ob dein Antivirenprogramm zusätzlichen Schutz bietet.

Ein weiterer Tipp: Erstelle direkt nach der erfolgreichen Installation einen Systemwiederherstellungspunkt. So kannst du bei Fehlern jederzeit zum funktionierenden Zustand zurückkehren.

Häufige Fragen zur Installation ohne Prüfung

Ist Windows 11 ohne Prüfung legal?

Ja, die Installation ist erlaubt. Du verstößt nicht gegen Lizenzbedingungen – nur gegen die offiziellen Systemempfehlungen. Microsoft unterstützt dein Gerät lediglich nicht aktiv.

Kann ich Windows 11-Updates weiterhin erhalten?

In den meisten Fällen ja. Microsoft behält sich aber vor, bei „nicht unterstützten Geräten“ bestimmte Updates zu blockieren. Praktisch kommt das bisher selten vor.

Was passiert, wenn ich TPM später aktiviere?

Dann wird dein System als „kompatibel“ erkannt. Du kannst alle Funktionen ohne Einschränkungen nutzen – TPM kann im BIOS nachträglich aktiviert werden, sofern dein Board es unterstützt.

Wie erkenne ich, ob meine CPU wirklich inkompatibel ist?

Microsoft stellt eine Kompatibilitätsliste bereit, aber viele ältere CPUs laufen trotzdem stabil. Wenn Windows 11 startet, ist die CPU technisch in der Lage, das System zu betreiben.

Sollte ich stattdessen bei Windows 10 bleiben?

Wenn du auf maximale Stabilität und offiziellen Support Wert legst, ja. Windows 10 wird noch bis mindestens Oktober 2025 unterstützt. Danach kannst du immer noch wechseln.

Zusammenfassung

Windows 11 lässt sich auch auf älteren PCs installieren, indem man die Prüfungen für TPM, Secure Boot und CPU deaktiviert. Der sicherste Weg ist die Anpassung der Registry während des Setups oder der Einsatz von Rufus mit passenden Optionen. Die Installation funktioniert meist problemlos, aber du solltest dir bewusst sein, dass Microsoft keine Garantie oder vollständigen Support bietet. Mit regelmäßigen Updates, Backups und etwas Vorsicht lässt sich Windows 11 trotzdem zuverlässig nutzen.

Nützlicher Tipp für bessere Performance

Wenn du Windows 11 auf älterer Hardware installierst, deaktiviere unnötige Autostartprogramme und optische Effekte, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Öffne dafür Task-Manager > Autostart und deaktiviere alles, was du nicht brauchst. In den Systemeinstellungen > Darstellung kannst du zudem Animationen und Transparenzeffekte ausschalten – das bringt oft deutlich mehr Leistung und spart Energie.

Checkliste
  • TPM 2.0-Chip (Trusted Platform Module)
  • Aktiviertes Secure Boot
  • Mindestens 4 GB RAM und 64 GB Speicherplatz
  • Kompatible CPU laut Microsoft-Liste

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