Wie kann ich einen Wiederherstellungspunkt erstellen?

Lesedauer: 5 Min
Aktualisiert: 27. Oktober 2025 20:10

Ein Wiederherstellungspunkt ist wie eine kleine „Zeitmaschine“ für dein Windows-System. Mit ihm kannst du deinen Computer auf einen früheren Zustand zurücksetzen – etwa bevor ein fehlerhaftes Update, ein Treiberproblem oder eine Softwareinstallation dein System durcheinandergebracht hat. Die Lösung lautet: Mit wenigen Klicks lässt sich ein Wiederherstellungspunkt manuell erstellen, automatisch aktivieren und im Notfall nutzen.

Windows erstellt solche Punkte teilweise automatisch, du kannst sie aber auch selbst anlegen – ideal, bevor du größere Änderungen am System vornimmst. In diesem Beitrag erfährst du Schritt für Schritt, wie du einen Wiederherstellungspunkt einrichtest, überprüfst und richtig nutzt.

Was ist ein Wiederherstellungspunkt eigentlich?

Ein Wiederherstellungspunkt speichert den Zustand wichtiger Systemkomponenten, Registrierungsdaten und installierter Treiber. Wenn etwas schiefgeht, kannst du das System auf diesen gespeicherten Stand zurücksetzen – ohne deine persönlichen Dateien zu verlieren.

Kurz gesagt: Ein Wiederherstellungspunkt ist dein Sicherheitsnetz, falls Windows nach einem Update oder Softwarefehler plötzlich spinnt.

Warum sollte man regelmäßig Wiederherstellungspunkte anlegen?

Wiederherstellungspunkte schützen dich vor:

  • fehlerhaften Treiberinstallationen
  • beschädigten Windows-Updates
  • inkompatiblen Programmen
  • Systemabstürzen nach Softwareänderungen

Sie sind besonders hilfreich, wenn du oft Programme testest oder regelmäßig Änderungen an deinem System vornimmst. So kannst du jederzeit zum letzten stabilen Zustand zurückkehren.

Schritt-für-Schritt: Wiederherstellungspunkt manuell erstellen

1. Systemeigenschaften öffnen

  • Drücke Windows + R, gib sysdm.cpl ein und bestätige mit Enter.
  • Wechsle zum Tab „Computerschutz“.

2. Systemschutz aktivieren (falls deaktiviert)

Wenn unter deinem Laufwerk (meist C:) steht „Deaktiviert“, musst du ihn einschalten:

Anleitung
1Wähle das Laufwerk aus.
2Klicke auf Konfigurieren.
3Aktiviere „Computerschutz aktivieren“.
4Schiebe den Regler unter „Maximale Belegung“ auf etwa 5–10 % des Laufwerks.
5Bestätige mit OK.

  1. Wähle das Laufwerk aus.
  2. Klicke auf Konfigurieren.
  3. Aktiviere „Computerschutz aktivieren“.
  4. Schiebe den Regler unter „Maximale Belegung“ auf etwa 5–10 % des Laufwerks.
  5. Bestätige mit OK.

Nun kann Windows Wiederherstellungspunkte speichern.

3. Wiederherstellungspunkt erstellen

  1. Klicke im Fenster Systemeigenschaften auf Erstellen.
  2. Gib einen aussagekräftigen Namen ein – z. B. „Vor Treiberinstallation“ oder „Vor Windows-Update“.
  3. Bestätige mit Erstellen.

Nach ein bis zwei Minuten meldet Windows: „Der Wiederherstellungspunkt wurde erfolgreich erstellt.“

Du kannst jetzt jederzeit auf diesen Stand zurückspringen, falls etwas schiefgeht.

Wie kann ich den Wiederherstellungspunkt später nutzen?

Falls du dein System zurücksetzen musst:

  1. Öffne wieder das Fenster Systemeigenschaften → Computerschutz.
  2. Klicke auf Systemwiederherstellung.
  3. Wähle den gewünschten Wiederherstellungspunkt aus.
  4. Folge den Anweisungen auf dem Bildschirm.

Windows startet anschließend neu und stellt Systemdateien, Treiber und Einstellungen auf den gewählten Stand zurück. Deine persönlichen Dateien bleiben dabei erhalten.

Wie kannst du automatische Wiederherstellungspunkte aktivieren?

Windows legt standardmäßig vor großen Updates oder Softwareinstallationen automatisch Punkte an – aber nur, wenn der Systemschutz aktiviert ist.
Wenn du sicherstellen willst, dass das regelmäßig geschieht:

  1. Suche im Startmenü nach „Aufgabenplanung“.
  2. Gehe zu Taskplanungsbibliothek → Microsoft → Windows → SystemRestore.
  3. Doppelklicke auf SR und überprüfe den Zeitplan.
  4. Aktiviere bei Bedarf „Aufgabe aktivieren“.

So erstellt Windows regelmäßig automatische Sicherungen im Hintergrund.

Wiederherstellungspunkt per PowerShell oder CMD anlegen

Wenn du lieber die Kommandozeile nutzt, kannst du mit einem einzigen Befehl einen Punkt erstellen.

PowerShell-Befehl:

Öffne PowerShell als Administrator und gib ein:

Checkpoint-Computer -Description "Mein Wiederherstellungspunkt" -RestorePointType "MODIFY_SETTINGS"

Nach ein paar Sekunden ist der Punkt angelegt.

Eingabeaufforderung:

Öffne CMD mit Administratorrechten und tippe:

wmic.exe /Namespace:\\root\default Path SystemRestore Call CreateRestorePoint "Manuell erstellt", 100, 7

Auch hier bekommst du nach kurzer Zeit eine Bestätigung.

Wie lange werden Wiederherstellungspunkte gespeichert?

Windows löscht ältere Wiederherstellungspunkte automatisch, wenn der zugewiesene Speicherplatz (der unter „Maximale Belegung“ festgelegt wurde) voll ist.
Empfehlung: 5–10 % deines Systemlaufwerks reichen für mehrere Sicherungspunkte.

Wenn du selbst Speicherplatz freigeben willst:

  • Öffne Datenträgerbereinigung → Systemdateien bereinigen → Weitere Optionen → Systemwiederherstellung und Schattenkopien → Bereinigen.
    So bleiben nur die neuesten Punkte erhalten.

Häufige Probleme beim Erstellen von Wiederherstellungspunkten

„Fehler beim Erstellen des Wiederherstellungspunkts“

Das passiert, wenn der Systemschutz deaktiviert oder der Dienst Volumenschattenkopie (VSS) gestoppt ist.
Starte ihn neu:

  1. Windows + Rservices.msc.
  2. Dienst Volumenschattenkopie suchen → Rechtsklick → Starten.

Wiederherstellungspunkt verschwindet nach Neustart

Dann ist der reservierte Speicher zu klein. Erhöhe den Prozentsatz unter „Maximale Belegung“.

Wiederherstellungspunkt wird nicht gefunden

Wenn Windows keine Punkte anzeigt, ist der Systemschutz deaktiviert oder ein Cleaner-Tool hat sie gelöscht. Vermeide Systemoptimierer, die „alte Wiederherstellungspunkte entfernen“.

Tipps für die optimale Nutzung

  • Erstelle immer vor größeren Änderungen (Treiber, Updates, Software) einen Punkt.
  • Behalte maximal 4–5 aktuelle Wiederherstellungspunkte, um Speicherplatz zu sparen.
  • Verwende zusätzlich ein vollständiges Backup, um auch persönliche Dateien zu sichern.
  • Führe regelmäßig Datenträgerbereinigung durch – sie erhält Systemstabilität, ohne Wiederherstellungspunkte zu gefährden.
  • Wenn du experimentierst (z. B. mit Registry oder Systemanpassungen), setze immer vorher einen Wiederherstellungspunkt.

Beispiel aus der Praxis

Ein Nutzer installiert ein neues Grafiktreiber-Update, danach bleibt der Bildschirm schwarz. Zum Glück hatte er einen Wiederherstellungspunkt mit dem Namen „Vor Treiberupdate“ angelegt. Über den abgesicherten Modus konnte er das System einfach zurücksetzen – alles lief wieder perfekt.
Genau dafür sind Wiederherstellungspunkte da: schnelle Rettung, wenn etwas schiefläuft.

Häufige Fragen zur Systemwiederherstellung

Wie oft sollte ich einen Wiederherstellungspunkt erstellen?

Vor jeder größeren Änderung am System – etwa bei Treiber-Updates oder neuen Programmen. Windows erstellt automatisch welche, wenn der Systemschutz aktiv ist.

Löscht ein Wiederherstellungspunkt meine Daten?

Nein, nur Systemdateien, Registry und Treiber werden zurückgesetzt. Eigene Dokumente, Fotos und Dateien bleiben erhalten.

Kann ich Wiederherstellungspunkte auf externe Laufwerke speichern?

Nein, sie werden immer auf dem Systemlaufwerk gespeichert. Für volle Backups solltest du aber regelmäßig externe Datenträger nutzen.

Wie groß darf ein Wiederherstellungspunkt sein?

Je nach Systemgröße meist 1–5 GB. Ältere Punkte werden automatisch gelöscht, wenn der Speicher voll ist.

Funktioniert das auch in Windows 11?

Ja, die Vorgehensweise ist in Windows 10 und 11 identisch.

Kann ich den Vorgang rückgängig machen?

Ja, über die Option Systemwiederherstellung rückgängig machen im selben Menü.

Was, wenn mein PC gar nicht mehr startet?

Dann kannst du den Wiederherstellungspunkt über die Erweiterten Startoptionen laden (über F8 oder Windows-Wiederherstellungsumgebung).

Zusammenfassung

Ein Wiederherstellungspunkt ist deine einfache Absicherung vor Systemfehlern. Er speichert wichtige Einstellungen und Treiber, sodass du bei Problemen blitzschnell zurückspringen kannst. Mit den integrierten Windows-Funktionen lässt sich dieser Schutz mit wenigen Klicks aktivieren und jederzeit manuell auslösen.

Fazit

Wiederherstellungspunkte sind eine der zuverlässigsten Windows-Sicherheitsfunktionen – einfach, schnell und effektiv. Wenn du sie regelmäßig nutzt, brauchst du vor fehlerhaften Updates oder missglückten Installationen keine Angst mehr zu haben. Erstelle am besten gleich jetzt deinen ersten Punkt und bleibe auf der sicheren Seite – dein System wird es dir danken.

Erstellst du regelmäßig Wiederherstellungspunkte oder verlässt du dich auf automatische Sicherungen? Schreib’s in die Kommentare!

Checkliste
  • fehlerhaften Treiberinstallationen
  • beschädigten Windows-Updates
  • inkompatiblen Programmen
  • Systemabstürzen nach Softwareänderungen

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Über 15 Jahre Erfahrung mit Windows- und PC-Problemen aller Art. Wir sind Euer Technikratgeber seit 2009.

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