Wenn Valorant plötzlich mit der Meldung „TPM 2.0/Secure Boot erforderlich“ nicht mehr startet, liegt das an den Sicherheitsanforderungen des Riot-Vanguard-Anticheats. Dieser prüft seit Windows 11, ob bestimmte Hardware-Sicherheitsfunktionen aktiv sind. Fehlen sie, blockiert das Spiel den Start – selbst wenn dein PC eigentlich leistungsfähig genug ist.
Die Lösung lautet: Aktiviere TPM 2.0 und Secure Boot im BIOS oder UEFI deines Mainboards. Erst danach erkennt Windows die Sicherheitsfunktionen korrekt und Valorant startet wieder. Das klingt kompliziert, ist aber mit wenigen Schritten erledigt.
Warum Valorant TPM 2.0 und Secure Boot verlangt
Riot Games hat sein Anti-Cheat-System „Vanguard“ so konzipiert, dass es tief ins System eingreift, um Manipulationen zu verhindern. Damit Vanguard sicher funktionieren kann, müssen zwei Windows-Sicherheitsfeatures aktiv sein:
- TPM 2.0 (Trusted Platform Module): ein Sicherheitschip, der Kryptoschlüssel speichert und Systemintegrität prüft.
- Secure Boot: verhindert, dass manipulierte Bootloader oder nicht signierte Systemdateien geladen werden.
Seit Windows 11 sind beide Funktionen ohnehin Pflicht – aber auch unter Windows 10 kann Valorant deren Aktivierung verlangen. Riot will so sicherstellen, dass das System manipulationsfrei läuft und Cheating erschwert wird.
Schritt-für-Schritt: So prüfst du, ob TPM 2.0 aktiv ist
Bevor du etwas änderst, prüfe zuerst, ob TPM 2.0 vorhanden und aktiviert ist:
- Drücke Windows + R und gib
tpm.mscein. - Es öffnet sich das Fenster „TPM-Verwaltung“.
- Steht dort TPM-Version 2.0, ist alles in Ordnung.
- Wird „TPM kann nicht gefunden werden“ angezeigt, musst du es im BIOS aktivieren.
Tipp: Fast alle modernen PCs ab 2016 haben TPM 2.0 bereits integriert. Bei Intel heißt es meist „PTT“ (Platform Trust Technology), bei AMD „fTPM“.
Secure Boot aktivieren – so geht’s
Secure Boot lässt sich ebenfalls im BIOS aktivieren. So funktioniert es:
- Öffne die Einstellungen und gehe zu Update & Sicherheit > Wiederherstellung.
- Klicke unter Erweiterter Start auf Jetzt neu starten.
- Nach dem Neustart wähle Problembehandlung > Erweiterte Optionen > UEFI-Firmwareeinstellungen.
- Der PC startet ins BIOS/UEFI.
- Suche den Menüpunkt Secure Boot (meist unter „Boot“, „Security“ oder „Authentication“).
- Stelle ihn auf Enabled oder Aktiviert.
- Speichere die Änderungen und starte Windows neu.
Hinweis: Falls Secure Boot ausgegraut ist, muss das System im UEFI-Modus laufen. Im „Legacy“-Modus funktioniert Secure Boot nicht – dieser muss erst umgestellt werden.
TPM 2.0 aktivieren – Beispiel für Intel- und AMD-Systeme
Auch TPM 2.0 lässt sich im BIOS aktivieren:
- Intel-Systeme: Menüpunkt meist unter „Security“ oder „PCH-FW Configuration“ → PTT aktivieren.
- AMD-Systeme: unter „Trusted Computing“ oder „Security Device Support“ → fTPM aktivieren.
Speichere die Änderungen mit F10, starte neu und prüfe danach mit tpm.msc, ob TPM 2.0 nun aktiv ist.
Häufige Ursachen, warum Valorant trotz aktivem TPM nicht startet
Manchmal erscheint die Fehlermeldung, obwohl TPM 2.0 und Secure Boot aktiviert sind. Mögliche Gründe:
- Windows läuft im Legacy-BIOS-Modus. Secure Boot funktioniert nur im UEFI-Modus.
- BitLocker oder Secure Boot-Konfiguration beschädigt. Starte Windows über „Erweiterte Startoptionen“ und führe eine automatische Reparatur durch.
- Treiberkonflikte mit dem Vanguard-Anticheat. Deinstalliere Vanguard komplett und starte den PC neu, bevor du Valorant erneut öffnest.
- TPM-Schlüssel fehlerhaft. In seltenen Fällen hilft das Zurücksetzen des TPM über
tpm.msc→ „TPM löschen“.
Tipp: Nach BIOS-Änderungen Vanguard neu installieren, da der Dienst sich an die Sicherheitskonfiguration bindet.
BIOS-Modus prüfen und gegebenenfalls umstellen
Wenn Secure Boot nicht aktivierbar ist, läuft dein System wahrscheinlich im Legacy-BIOS-Modus. Das lässt sich leicht prüfen:
- Öffne die Systeminformationen (Windows-Suche → „msinfo32“).
- Unter BIOS-Modus steht „UEFI“ oder „Legacy“.
- Falls dort „Legacy“ steht, musst du die Systempartition auf GPT konvertieren.
Mit dem Befehl mbr2gpt /convert /allowfullos (als Administrator in der Eingabeaufforderung) kannst du die Systemplatte ohne Datenverlust in GPT umwandeln. Danach Secure Boot im BIOS aktivieren.
Beispiel aus der Praxis: Laptop mit deaktiviertem Secure Boot
Viele Nutzer berichten, dass nach einem BIOS-Update der Secure Boot plötzlich deaktiviert war. Die Folge: Valorant startet nicht mehr. Nach erneutem Aktivieren im UEFI und einem Windows-Neustart lief alles wieder problemlos. In Einzelfällen muss Windows einmal repariert oder Vanguard neu installiert werden.
Falls dein Mainboard Secure Boot trotz UEFI nicht zulässt, prüfe, ob der „Key Management“-Bereich (PK, KEK, db) mit Standardwerten geladen ist. Fehlen diese Schlüssel, verweigert das BIOS die Aktivierung.
So überprüfst du den Secure Boot-Status in Windows
Du kannst auch in Windows kontrollieren, ob Secure Boot wirklich aktiv ist:
- Öffne msinfo32.
- Suche die Zeile Secure Boot-Status.
- Steht dort „Ein“, ist alles korrekt.
- Bei „Aus“ oder „Nicht unterstützt“ ist eine BIOS-Anpassung nötig.
Alternativ funktioniert auch der PowerShell-Befehl:
Confirm-SecureBootUEFI
Ein True bedeutet: aktiv.
Vanguard manuell reparieren oder neu installieren
Wenn die Fehlermeldung trotz aktiver Sicherheitsfunktionen bleibt:
- Deinstalliere „Riot Vanguard“ über Apps & Features.
- Starte den PC neu.
- Öffne Valorant – das Spiel installiert Vanguard automatisch neu.
- Starte Windows erneut.
Dadurch wird der Anticheat-Dienst neu initialisiert und die Sicherheitsprüfung sollte wieder bestehen.
Weitere Tipps für Windows 11-Nutzer
- Stelle sicher, dass dein System auf dem neuesten Stand ist (Windows-Updates).
- Nutze nur offizielle BIOS-Versionen – Beta-Versionen können Secure Boot fehlerhaft darstellen.
- Bei selbstgebauten PCs ist TPM oft deaktiviert – prüfe die BIOS-Optionen genau.
- Wenn alles scheitert: BIOS auf Werkseinstellungen zurücksetzen, TPM und Secure Boot aktivieren, erneut versuchen.
Praxisnaher Tipp für Spieler
Wenn du regelmäßig Valorant spielst, lohnt sich eine kleine Routineprüfung: Nach jedem größeren Windows- oder BIOS-Update kurz msinfo32 öffnen und nachsehen, ob Secure Boot und TPM 2.0 noch aktiv sind. So sparst du dir Fehlersuche und Frust, wenn Vanguard wieder meckert. Und falls du Dual-Boot-Systeme nutzt (z. B. Linux und Windows), kann Secure Boot beim Start von Linux deaktiviert werden – das führt dann beim nächsten Valorant-Start zur Fehlermeldung.
Häufige Fragen zu TPM 2.0 und Secure Boot bei Valorant
Warum verlangt Valorant überhaupt TPM 2.0?
Riot Games setzt auf TPM 2.0, um sicherzustellen, dass das System nicht manipuliert wurde. Der Chip validiert beim Start die Systemintegrität. So soll Cheating auf Hardwareebene verhindert werden.
Kann ich Valorant ohne Secure Boot starten?
Nein. Seit einer Vanguard-Aktualisierung im Jahr 2023 ist Secure Boot zwingend erforderlich. Selbst wenn TPM 2.0 aktiv ist, verweigert Vanguard den Start ohne Secure Boot.
Ist TPM 2.0 gefährlich oder kann es meine Daten löschen?
Nein. TPM 2.0 speichert Sicherheitszertifikate, löscht aber keine Daten. Nur beim expliziten Zurücksetzen (z. B. über tpm.msc) gehen Schlüssel verloren – nicht die Windows-Dateien.
Ich habe kein TPM 2.0 im BIOS – was tun?
Bei älteren Mainboards lässt sich ein TPM-Modul nachrüsten. Prüfe, ob dein Board einen „TPM Header“ hat. Alternativ kann ein Firmware-TPM (fTPM/PTT) aktiviert werden, falls vorhanden.
Valorant startet trotz aktivem TPM 2.0 nicht – was jetzt?
Deinstalliere Vanguard vollständig, starte neu und prüfe BIOS-Einstellungen. Danach Valorant neu installieren. In fast allen Fällen funktioniert der Start dann wieder.
Gibt es Risiken beim Umstellen von Legacy auf UEFI?
Normalerweise nicht, wenn du mbr2gpt korrekt nutzt. Trotzdem sollte vorher ein Backup gemacht werden, falls die Partitionstabelle beschädigt wird. Danach BIOS-Einstellung auf UEFI ändern.
Wie erkenne ich, ob Vanguard korrekt läuft?
Drücke Windows + R, gib services.msc ein und suche nach „vgc“. Wenn der Dienst gestartet ist, läuft Vanguard ordnungsgemäß.
Zusammenfassung
Valorant startet nicht, wenn Windows keine aktiven Sicherheitsmechanismen erkennt. Die Kombination aus TPM 2.0 und Secure Boot ist für Vanguard Pflicht. Meist reicht es, diese Optionen im BIOS zu aktivieren und Windows neu zu starten. Achte auf den UEFI-Modus, prüfe die Schlüssel im BIOS und installiere Vanguard bei Bedarf neu. Danach läuft Valorant wieder problemlos. Wer regelmäßig Windows- oder BIOS-Updates einspielt, sollte die Einstellungen gelegentlich kontrollieren, um erneute Fehlermeldungen zu vermeiden. Hast du nach diesen Schritten wieder erfolgreich gespielt?
Fazit
Mit aktivem TPM 2.0 und Secure Boot ist dein System nicht nur Valorant-kompatibel, sondern auch sicherer im Alltag. Die paar Minuten im BIOS lohnen sich, da Windows dadurch Manipulationen besser erkennt. Die meisten Probleme entstehen, wenn Secure Boot nach Updates deaktiviert wird oder der PC noch im Legacy-Modus läuft. Wenn du die hier beschriebenen Schritte befolgst, startet Valorant wieder wie gewohnt. Nimm dir kurz Zeit, überprüfe deine BIOS-Einstellungen – und du kannst wieder sorgenfrei spielen.





