SFC und DISM richtig anwenden – Systemdateien reparieren mit Beispielen

Lesedauer: 7 Min
Aktualisiert: 2. November 2025 12:32

Wenn Windows plötzlich instabil läuft, Programme abstürzen oder Updates fehlschlagen, können beschädigte Systemdateien der Grund sein. Genau hier kommen SFC und DISM ins Spiel – zwei mächtige Tools, mit denen du dein System selbst reparieren kannst. Beide Befehle sind bereits in Windows integriert und lassen sich mit wenigen Schritten ausführen. Dieser Artikel zeigt dir, wie du sie richtig anwendest, welche Unterschiede es gibt und wie du typische Fehler vermeidest.

SFC steht für „System File Checker“ und überprüft, ob wichtige Windows-Systemdateien fehlen oder verändert wurden. DISM („Deployment Image Servicing and Management“) geht noch einen Schritt weiter und repariert das zugrunde liegende Windows-Abbild, falls SFC allein nicht ausreicht. Zusammen sind sie die erste Wahl, wenn dein PC fehlerhaft reagiert, Updates abbrechen oder Windows nicht mehr rund läuft.

Was bewirkt der SFC-Befehl genau?

Der Befehl sfc /scannow ist das Standardwerkzeug, um beschädigte Windows-Systemdateien zu finden und zu reparieren. Dabei vergleicht SFC alle geschützten Dateien mit den Originalversionen aus dem Windows-Komponentenstore (WinSxS-Ordner). Stimmt etwas nicht, ersetzt SFC automatisch die defekten Dateien.

So funktioniert es Schritt für Schritt:

  1. Öffne die Eingabeaufforderung als Administrator (Tipp: „cmd“ in die Suche eingeben, Rechtsklick → „Als Administrator ausführen“).
  2. Gib folgenden Befehl ein und bestätige mit Enter: sfc /scannow
  3. Warte, bis der Vorgang abgeschlossen ist – das kann je nach System 10–30 Minuten dauern.
  4. Am Ende erhältst du eine Meldung, ob beschädigte Dateien gefunden und repariert wurden.

Typische Meldungen:

  • „Der Windows-Ressourcenschutz hat keine Integritätsverletzungen gefunden.“ – Alles in Ordnung.
  • „Der Windows-Ressourcenschutz hat beschädigte Dateien gefunden und erfolgreich repariert.“ – Problem behoben.
  • „Einige Dateien konnten nicht repariert werden.“ – Hier hilft DISM weiter.

Wann sollte man DISM einsetzen?

DISM wird eingesetzt, wenn SFC nicht alle Fehler beheben kann oder selbst Fehlermeldungen bringt. Der Befehl überprüft das Windows-Abbild (Image) und repariert es bei Bedarf. Das ist besonders wichtig, da SFC auf dieses Abbild zugreift, um Dateien zu ersetzen – wenn es beschädigt ist, funktioniert auch SFC nicht korrekt.

Hier die wichtigsten DISM-Befehle:

DISM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth
DISM /Online /Cleanup-Image /ScanHealth
DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
  • /CheckHealth: Prüft, ob bekannte Fehler im Systemabbild existieren. Schnell, dauert nur wenige Sekunden.
  • /ScanHealth: Führt eine gründlichere Prüfung durch (kann 10–15 Minuten dauern).
  • /RestoreHealth: Repariert das Abbild automatisch über Windows Update oder lokale Quellen.

Tipp: Wenn du kein Internet hast, kannst du den DISM-Befehl auch mit einem Installationsmedium (USB/DVD) ausführen:

DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth /Source:D:\sources\install.wim /LimitAccess

(Dabei steht „D:“ für dein Installationsmedium – passe den Laufwerksbuchstaben an.)

In welcher Reihenfolge sollte man SFC und DISM nutzen?

Die richtige Reihenfolge ist entscheidend:

  1. DISM zuerst ausführen, um das Systemabbild zu reparieren.
  2. Danach SFC, um die eigentlichen Systemdateien wiederherzustellen.

Das ist sinnvoll, weil SFC seine Referenzdateien aus dem Windows-Abbild bezieht – ist dieses beschädigt, repariert SFC nichts. Durch die Kombination beider Tools wird dein System gründlich geprüft und repariert.

Beispielhafte Reihenfolge:

DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
sfc /scannow

Danach empfiehlt es sich, den PC neu zu starten, um alle Änderungen wirksam zu machen.

Häufige Fehler bei SFC und DISM

Manchmal laufen die Befehle nicht wie erwartet. Hier sind typische Probleme und Lösungen:

Anleitung
1Öffne die Eingabeaufforderung als Administrator (Tipp: „cmd“ in die Suche eingeben, Rechtsklick → „Als Administrator ausführen“).
2Gib folgenden Befehl ein und bestätige mit Enter: sfc /scannow.
3Warte, bis der Vorgang abgeschlossen ist – das kann je nach System 10–30 Minuten dauern.
4Am Ende erhältst du eine Meldung, ob beschädigte Dateien gefunden und repariert wurden.

FehlerUrsacheLösung
DISM-Fehler 0x800f081fInstallationsquelle fehlt oder beschädigtInstallationsmedium mit /Source-Parameter angeben
SFC findet Fehler, kann sie aber nicht reparierenWindows-Abbild defektZuerst DISM ausführen
„Zugriff verweigert“Kein AdministratorrechtEingabeaufforderung als Administrator öffnen
„Fehler 87“Falsche Syntax im BefehlLeerzeichen und Parameter prüfen

Wie lange dauern die Reparaturvorgänge?

Die Dauer hängt stark von der Systemleistung ab. Bei einem typischen Windows-11-PC:

  • SFC: etwa 15–25 Minuten
  • DISM /ScanHealth: rund 10 Minuten
  • DISM /RestoreHealth: 15–40 Minuten (je nach Quelle und Internetverbindung)

Währenddessen solltest du den PC nicht neu starten oder den Vorgang abbrechen.

Was tun, wenn SFC und DISM nicht helfen?

Wenn beide Tools fehlschlagen, gibt es weitere Möglichkeiten:

  • Verwende „sfc /verifyonly“, um nur zu prüfen, ob Dateien beschädigt sind.
  • Führe den Befehl „chkdsk C: /f /r“ aus, um Festplattenfehler zu beheben.
  • Nutze die Windows-Reparatur über den Installationsstick („Diesen PC zurücksetzen“).
  • Im schlimmsten Fall hilft eine Inplace-Upgrade-Reparatur, bei der Windows neu installiert wird, ohne deine Daten zu löschen.

Tipp: Wenn du häufig solche Fehler hast, lohnt sich ein regelmäßiges System-Backup, etwa mit dem integrierten Tool „Dateiversionsverlauf“ oder Programmen wie Macrium Reflect.

Praktische Beispiele für die Anwendung

Angenommen, du bekommst bei Windows-Updates ständig den Fehlercode 0x800f081f. In diesem Fall kann DISM dein Retter sein:

DISM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth

Danach:

sfc /scannow

Oft verschwinden solche Update-Fehler danach komplett.
Ein weiteres Beispiel: Windows startet ungewöhnlich langsam oder friert beim Login ein. Auch hier hilft eine Kombination aus DISM und SFC, da beschädigte Systemtreiber oder Registry-Einträge wiederhergestellt werden können.

Wichtige Tipps zur Wartung des Systems

Damit du gar nicht erst in diese Situation kommst, helfen diese Maßnahmen:

  • Halte Windows immer auf dem neuesten Stand.
  • Vermeide unzuverlässige Tuning-Tools, die Systemdateien verändern.
  • Führe SFC und DISM regelmäßig durch – zum Beispiel einmal im Quartal.
  • Lege regelmäßige Wiederherstellungspunkte an.
  • Sichere wichtige Daten extern oder in der Cloud.

Wenn du deinen PC langfristig stabil halten willst

Eine Kombination aus sorgfältiger Pflege und gelegentlicher Systemprüfung spart Zeit und Nerven. DISM und SFC sind einfache, aber mächtige Werkzeuge – nutze sie, bevor du das System neu installierst. Du wirst überrascht sein, wie oft sie Probleme dauerhaft lösen können.

Häufig gestellte Fragen zu SFC und DISM

Wie oft sollte man SFC ausführen?
Ein- bis zweimal im Jahr oder bei konkreten Problemen reicht völlig aus. Wenn du nach größeren Updates merkst, dass Windows träge reagiert, lohnt sich ein Scan.

Kann ich DISM ohne Internet verwenden?
Ja, mit einem Installationsdatenträger oder ISO-Image. Wichtig ist, den Pfad zur Datei „install.wim“ oder „install.esd“ korrekt anzugeben.

Was passiert, wenn SFC nichts findet, aber Windows weiterhin Fehler zeigt?
Dann ist möglicherweise das Benutzerprofil beschädigt oder ein Drittanbieterprogramm stört den Betrieb. Eine Neuinstallation ist nur der letzte Schritt.

Kann ich SFC auch in der Wiederherstellungsumgebung nutzen?
Ja, das ist sogar sehr effektiv. Öffne dort die Eingabeaufforderung und führe sfc /scannow /offbootdir=C:\ /offwindir=C:\Windows aus.

Unterschied zwischen SFC und DISM?
SFC repariert einzelne Systemdateien, DISM das gesamte Windows-Abbild. Beide ergänzen sich und sollten kombiniert verwendet werden.

Wie erkenne ich, ob die Reparatur erfolgreich war?
Nach Abschluss siehst du eine Meldung. Wenn dort „erfolgreich repariert“ steht, ist dein System wieder intakt.

Muss ich den PC nach dem Scan neu starten?
Ja, das ist empfehlenswert, da viele Dateien erst beim Neustart ersetzt werden.

Können SFC oder DISM Daten löschen?
Nein, sie betreffen nur Systemdateien – deine persönlichen Daten bleiben sicher.

Wie gehe ich bei Fehlermeldung 0x800f0906 vor?
Das weist meist auf fehlende Windows-Update-Dateien hin. In diesem Fall hilft DISM /RestoreHealth mit aktiver Internetverbindung.

Wie verhindere ich, dass Systemfehler wiederkehren?
Halte Treiber aktuell, nutze Antivirensoftware und überprüfe dein System regelmäßig mit den genannten Tools.

Zusammenfassung

SFC und DISM sind unverzichtbare Hilfsmittel, wenn Windows streikt oder Systemdateien beschädigt sind. Mit wenigen Befehlen lässt sich das Systembild prüfen und reparieren. Während SFC einzelne Dateien wiederherstellt, kümmert sich DISM um das gesamte Abbild. Die Kombination sorgt für ein stabiles und sicheres Windows. Wer die richtige Reihenfolge einhält und regelmäßig prüft, kann viele Probleme vermeiden. Ein aktuelles Backup rundet die Systempflege ab und schützt vor Datenverlust.

Fazit

Windows bringt mit SFC und DISM zwei kraftvolle Bordmittel mit, die in keiner Werkzeugkiste fehlen sollten. Sie sind einfach zu bedienen, effizient und retten in vielen Fällen das System, ohne dass eine Neuinstallation nötig ist. Wenn du also das nächste Mal einen mysteriösen Fehler oder eine Fehlermeldung siehst, starte diese Befehle – meist verschwindet das Problem schneller, als du denkst. Ein sauberes System bedeutet nicht nur weniger Ärger, sondern auch mehr Leistung und Stabilität. Probier es aus – du wirst den Unterschied spüren!

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