Ein NAS (Network Attached Storage) ist die ideale Lösung, wenn du deine Daten zentral speichern, sichern und von mehreren Geräten aus darauf zugreifen möchtest. Besonders unter Windows 11 ist die Einrichtung überraschend einfach – egal ob du ein fertiges NAS-System (z. B. Synology, QNAP, WD My Cloud) nutzt oder selbst einen alten PC als Netzwerkspeicher einrichtest. In dieser Anleitung erfährst du Schritt für Schritt, wie du dein NAS einrichtest, im Windows-Explorer sichtbar machst und optimal konfigurierst.
Ein NAS ist ein privater Cloud-Speicher im Heimnetzwerk – perfekt für Backups, Multimedia und gemeinsame Datennutzung.
Warum ein NAS sinnvoll ist
Ein NAS bietet dir viele Vorteile gegenüber externen Festplatten oder USB-Sticks:
- Zentraler Speicherplatz für alle Geräte im Netzwerk
- Automatische Backups von PCs und Smartphones
- Zugriff von überall über Internet oder App
- Datensicherheit durch RAID-Systeme
- Multimedia-Streaming (Filme, Musik, Fotos)
- Dateifreigabe mit Benutzerrechten
Gerade bei Windows-Nutzern ist ein NAS die perfekte Ergänzung für Backups mit Dateiversionsverlauf, OneDrive-Sync oder automatisierte Sicherungen.
Schritt 1: NAS anschließen und vorbereiten
Bevor du Windows konfigurierst, richte das NAS-Gerät selbst ein:
- NAS an Router anschließen – per LAN-Kabel, idealerweise an einen Gigabit-Port.
- NAS einschalten und warten, bis es betriebsbereit ist.
- Öffne auf einem PC im selben Netzwerk einen Browser.
- Gib in die Adresszeile
find.synology.com,find.qnap.comoder die IP-Adresse des Geräts ein. - Folge dem Einrichtungsassistenten des Herstellers (Admin-Konto, Passwort, Speicherpool, RAID-Konfiguration).
Tipp: Viele NAS-Systeme richten sich beim ersten Start automatisch über den Browser ein – du musst nichts installieren.
Schritt 2: NAS im Netzwerk finden
Sobald das NAS eingerichtet ist, sollte es im Windows-Netzwerk erscheinen. Prüfe das mit wenigen Klicks:
- Datei-Explorer öffnen (Windows-Taste + E).
- In der Seitenleiste auf Netzwerk klicken.
- Nach kurzer Suche sollte dein NAS unter „Computer“ oder „Multimediageräte“ erscheinen.
Wenn das Gerät nicht angezeigt wird:
- Öffne Einstellungen → Netzwerk & Internet → Erweiterte Freigabeeinstellungen.
- Aktiviere Netzwerkerkennung und Datei- und Druckerfreigabe.
Schritt 3: NAS-Laufwerk im Explorer verbinden
Damit du dein NAS wie ein normales Laufwerk verwenden kannst, musst du es als Netzlaufwerk einbinden:
- Im Explorer → Dieser PC → Netzlaufwerk verbinden anklicken.
- Wähle einen Laufwerksbuchstaben (z. B. Z:).
- In das Feld „Ordner“ gibst du den NAS-Pfad ein, z. B.:
\\NASNAME\Freigabeoder\\192.168.0.50\Daten - Aktiviere bei Bedarf Verbindung bei Anmeldung wiederherstellen.
- Gib Benutzername und Passwort deines NAS ein und bestätige.
Dein NAS-Ordner erscheint nun dauerhaft im Windows-Explorer – wie eine normale Festplatte.
Schritt 4: Benutzer und Zugriffsrechte festlegen
Damit nicht jeder im Netzwerk Zugriff auf alle Daten hat, solltest du Benutzerkonten und Freigaben anlegen.
Auf dem NAS (z. B. Synology oder QNAP):
- Melde dich im Webinterface an.
- Erstelle für jeden Benutzer ein eigenes Konto.
- Weise individuelle Zugriffsrechte zu (Lesen, Schreiben, Admin).
- Optional: Aktiviere Zwei-Faktor-Authentifizierung für mehr Sicherheit.
Unter Windows 11:
Wenn du das Netzlaufwerk verbindest, kannst du festlegen, welcher Benutzer automatisch angemeldet wird.
Tipp: Verwende ein separates NAS-Login, nicht dein Windows-Konto.
Schritt 5: Automatische Backups auf das NAS
Ein NAS eignet sich ideal für Backups – Windows bringt dafür bereits alles mit.
Variante 1: Dateiversionsverlauf aktivieren
- Öffne Einstellungen → Sicherung → Windows-Sicherung (Dateiversionsverlauf).
- Klicke auf Laufwerk hinzufügen und wähle dein NAS-Laufwerk.
- Windows legt automatisch Sicherungskopien deiner Dateien an.
Variante 2: OneDrive oder Backup-Tool nutzen
Viele NAS-Hersteller bieten eigene Programme an (z. B. Synology Drive, QNAP Qsync). Diese funktionieren ähnlich wie OneDrive: Alle Änderungen werden automatisch synchronisiert.
Variante 3: Software für regelmäßige Backups
Programme wie AOMEI Backupper, Macrium Reflect oder EaseUS Todo Backup können dein gesamtes System regelmäßig auf das NAS sichern.
Schritt 6: Fernzugriff aktivieren (optional)
Wenn du auch von unterwegs auf dein NAS zugreifen möchtest:
- Aktiviere beim Hersteller-Setup den Fernzugriff (z. B. Synology QuickConnect oder QNAP myQNAPcloud).
- Registriere ein Konto und verknüpfe dein NAS.
- Danach erreichst du es unter einer sicheren Webadresse wie
https://quickconnect.to/MeinNAS
Für maximale Sicherheit solltest du:
- HTTPS aktivieren
- Portfreigaben nur bei Bedarf öffnen
- Ein starkes Passwort verwenden
Schritt 7: NAS für Multimedia und Streaming nutzen
Ein modernes NAS kann weit mehr als nur Daten speichern:
- DLNA aktivieren: Filme und Musik direkt auf Smart-TV oder Konsolen streamen.
- Plex Media Server installieren: Zugriff auf deine Medienbibliothek mit komfortabler Oberfläche.
- Fotos und Videos automatisch sichern: Mit der mobilen App (Synology Photos, Qfile, Dropbox-App) kannst du Bilder vom Smartphone automatisch ins NAS-Backup laden.
So wird dein NAS zur privaten Cloud mit vollem Multimedia-Komfort.
Schritt 8: NAS regelmäßig warten
Damit dein Netzwerkspeicher dauerhaft stabil bleibt:
- Firmware regelmäßig aktualisieren
- SMART-Status der Festplatten prüfen
- Automatische RAID-Prüfungen aktivieren
- Regelmäßige Backups der NAS-Daten auf externe Festplatte oder Cloud
Einmal eingerichtet, läuft dein NAS weitgehend wartungsfrei – nur gelegentliche Updates und Speicherchecks sind nötig.
Häufige Fragen zur NAS-Einrichtung
Warum wird mein NAS unter Windows 11 nicht angezeigt?
Oft ist die Netzwerkerkennung deaktiviert. Aktiviere sie in den Erweiterten Freigabeeinstellungen und prüfe, ob dein PC im selben Netzwerksegment ist.
Kann ich ein NAS ohne Internetverbindung nutzen?
Ja, die lokale Nutzung funktioniert komplett ohne Internet. Für Fernzugriff oder Cloud-Sync ist jedoch eine Internetverbindung nötig.
Wie groß sollte ein NAS sein?
Das hängt vom Verwendungszweck ab: Für reine Datensicherung reichen 2 TB, für Multimedia und Familien-Backups sind 4–8 TB oder mehr sinnvoll – idealerweise im RAID-Verbund.
Ist ein NAS sicher vor Hackerangriffen?
Im lokalen Netzwerk ja, aber beim Fernzugriff gilt: sichere Passwörter, HTTPS, aktuelle Firmware und deaktivierte unnötige Dienste.
Zusammenfassung
Ein NAS lässt sich unter Windows 11 schnell und komfortabel einrichten. Schließe es per LAN an, richte Benutzer und Freigaben im Webinterface ein und verbinde es über den Datei-Explorer als Netzlaufwerk. Danach kannst du Backups, Dateiablagen und Multimediafunktionen bequem nutzen – ganz ohne Cloud-Abo, aber mit maximaler Kontrolle über deine Daten.





