Firmware-Update für den Drucker – wann lohnt sich das wirklich?

Lesedauer: 6 Min
Aktualisiert: 7. November 2025 20:26

Viele Nutzer ignorieren sie, andere installieren sie sofort: Firmware-Updates für Drucker. Doch was steckt wirklich dahinter, und wann lohnt sich ein Update tatsächlich? Nicht jedes Update ist sinnvoll – manche bringen wichtige Verbesserungen, andere verursachen sogar neue Probleme. Hier erfährst du, wann du ein Firmware-Update durchführen solltest, worauf du achten musst und wann du es lieber bleiben lässt.

Firmware ist die interne Software deines Druckers – quasi das Betriebssystem des Geräts. Sie steuert, wie der Drucker mit dem Computer kommuniziert, wie Tintenstände ausgelesen oder Papierformate erkannt werden. Ein Update kann also Fehler beheben oder neue Funktionen freischalten, aber auch Risiken bergen.

Was ist ein Firmware-Update überhaupt?

Ein Firmware-Update ist eine neue Version der internen Steuerungssoftware deines Druckers. Der Hersteller stellt sie bereit, um:

  • Fehler oder Sicherheitslücken zu beheben
  • Kompatibilität mit neuen Betriebssystemen herzustellen
  • Leistung oder Stabilität zu verbessern
  • oder um neue Funktionen hinzuzufügen

Dabei wird ein Teil der Speicherchips im Drucker überschrieben. Danach startet das Gerät mit der neuen Softwareversion neu – ähnlich wie bei einem Smartphone- oder BIOS-Update.

Wann sich ein Firmware-Update wirklich lohnt

Ein Update kann sinnvoll sein, wenn einer der folgenden Punkte zutrifft:

  • Dein Drucker hat bekannte Fehler (z. B. häufige Abstürze, Verbindungsabbrüche, falsche Tintenanzeige).
  • Der Hersteller weist in den Update-Notizen ausdrücklich auf Fehlerkorrekturen oder Sicherheitsverbesserungen hin.
  • Du nutzt neue Betriebssysteme (z. B. Windows 11 oder macOS Sonoma), die ohne Update nicht erkannt werden.
  • Der Drucker hat Probleme mit WLAN oder Bluetooth, die durch ein Update laut Hersteller behoben werden.

Wenn keiner dieser Punkte auf dich zutrifft, ist es oft besser, die Finger davon zu lassen. „Never change a running system“ gilt hier besonders.

Wann du lieber auf ein Update verzichten solltest

Es gibt auch Fälle, in denen ein Firmware-Update mehr schadet als nützt:

  • Wenn du kompatible Tintenpatronen von Drittanbietern nutzt – viele Updates blockieren sie absichtlich.
  • Wenn der Drucker einwandfrei funktioniert und keine neuen Funktionen benötigst.
  • Wenn das Update keine klaren Verbesserungen laut Herstellerangaben enthält.
  • Wenn dein Gerät schon älter ist und keine neueren Treiber mehr erhält – das Risiko eines Absturzes ist hier größer.

In Foren berichten Nutzer regelmäßig, dass ihre Drittanbieter-Tinte nach einem Firmware-Update plötzlich nicht mehr erkannt wurde. In solchen Fällen ist es besser, das Update zu überspringen.

So überprüfst du, ob ein Firmware-Update verfügbar ist

Fast alle Druckerhersteller bieten heute automatische Prüfungen oder manuelle Download-Möglichkeiten an:

Anleitung
1Stabile Stromversorgung sicherstellen – bei Stromausfall kann das Gerät unbrauchbar werden.
2Drucker per USB oder LAN verbinden, nicht über WLAN (falls möglich).
3Update-Tool des Herstellers verwenden, niemals Drittanbieter-Tools.
4Nicht ausschalten oder trennen, während das Update läuft.
5Nach Abschluss den Drucker neu starten und einen Testdruck durchführen.

  • HP: Über die Software HP Smart → „Druckereinstellungen“ → „Firmware aktualisieren“.
  • Canon: Über das Canon IJ Printer Utility oder direkt über das Druckermenü.
  • Epson: Über die Epson Software Updater-App.
  • Brother: Im Brother Solution Center unter „Firmware Update Tool“.

Alternativ kannst du über das Druckerdisplay prüfen, ob eine neue Version angezeigt wird. Viele WLAN-fähige Modelle können die Firmware direkt übers Internet abrufen.

So führst du ein Firmware-Update sicher durch

Wenn du dich für das Update entscheidest, beachte unbedingt folgende Punkte:

  1. Stabile Stromversorgung sicherstellen – bei Stromausfall kann das Gerät unbrauchbar werden.
  2. Drucker per USB oder LAN verbinden, nicht über WLAN (falls möglich).
  3. Update-Tool des Herstellers verwenden, niemals Drittanbieter-Tools.
  4. Nicht ausschalten oder trennen, während das Update läuft.
  5. Nach Abschluss den Drucker neu starten und einen Testdruck durchführen.

Ein Update dauert meist zwischen 2 und 10 Minuten. Unterbrechst du den Vorgang, kann die Firmware beschädigt werden – dann hilft oft nur der Service.

Wie du herausfindest, was das Update verändert

Jeder Hersteller veröffentlicht Release Notes, also eine Liste der Änderungen. Lies sie unbedingt, bevor du das Update installierst.
Beispiele:

  • „Verbesserte Stabilität der WLAN-Verbindung“
  • „Behebung von Fehlern bei Duplexdruck“
  • „Neue Unterstützung für macOS 15“
  • „Sicherheitsupdate gegen Remote-Zugriffe“

Wenn du dort nichts Relevantes für deinen Anwendungsfall findest, ist das Update wahrscheinlich nicht notwendig.

Risiken eines Firmware-Updates

So nützlich Updates sein können – sie bergen auch Risiken:

  • Update-Fehler (z. B. Stromausfall) können den Drucker unbrauchbar machen.
  • Drittanbieterpatronen werden nach dem Update blockiert.
  • Garantieverlust, wenn ein Update nicht vom offiziellen Tool stammt.
  • Abbrüche oder Hänger bei älteren Geräten.

Deshalb gilt: Nur updaten, wenn du genau weißt, warum – und wenn du das Risiko einschätzen kannst.

Wann ein Downgrade sinnvoll ist

Wenn nach einem Update Probleme auftreten, kannst du versuchen, die alte Firmware wiederherzustellen.
Allerdings unterstützen viele Hersteller kein Downgrade offiziell. Einige Community-Seiten bieten zwar ältere Versionen an, doch das geschieht auf eigenes Risiko.
Manche Drucker verhindern das aktiv („Downgrade Protection“), um Manipulationen zu vermeiden.

Falls du Drittanbieter-Tinte verwendest, ist das Abschalten der automatischen Updates ratsam. Das geht meist über das Druckermenü oder in der Hersteller-Software.

Firmware-Update per USB-Stick (Alternative)

Einige Modelle erlauben das Update direkt vom USB-Stick:

  1. Lade die Update-Datei von der Herstellerseite herunter.
  2. Speichere sie auf einem leeren USB-Stick (FAT32 formatiert).
  3. Stecke ihn in den USB-Port des Druckers.
  4. Öffne im Menü „Firmware-Update“ oder „Softwareaktualisierung“.
  5. Wähle die Datei aus und starte das Update.

Diese Methode ist nützlich, wenn dein Drucker keine Internetverbindung besitzt oder der PC das Gerät nicht erkennt.

Praktische Tipps aus der Praxis

  • Deaktiviere automatische Firmware-Updates, wenn du kompatible Patronen nutzt.
  • Führe Updates nur bei stabilem Strom und sicherer Verbindung aus.
  • Dokumentiere die aktuelle Firmware-Version, falls du zurückkehren musst.
  • Lies in Foren, ob andere Nutzer nach dem Update Probleme melden.
  • Wenn du mehrere Drucker hast, teste das Update zuerst an einem Gerät.

Häufige Fragen zu Firmware-Updates beim Drucker

Muss ich jedes Firmware-Update installieren?

Nein. Nur, wenn es wichtige Verbesserungen oder Fehlerbehebungen enthält. Wenn dein Drucker stabil läuft, kannst du Updates auslassen.

Können Firmware-Updates den Drucker zerstören?

In seltenen Fällen ja – etwa bei Stromausfall oder falscher Datei. Deshalb nur offizielle Updates installieren und das Gerät währenddessen nicht ausschalten.

Wie sehe ich meine aktuelle Firmware-Version?

Meist im Druckermenü unter Geräteeinstellungen → Informationen → Firmware-Version oder im Webinterface des Geräts. Alternativ findest du sie im Statusbericht des Druckers.

Was passiert, wenn das Update fehlschlägt?

Der Drucker kann in einen Wartungs- oder Fehlermodus gehen. In manchen Fällen lässt sich das Gerät über den Servicemodus wiederherstellen – sonst hilft nur der Kundendienst.

Lohnt sich ein Firmware-Update bei älteren Geräten?

Nur, wenn der Hersteller ausdrücklich Kompatibilitätsprobleme behebt. Bei älteren Druckern ohne Support riskierst du mehr, als du gewinnst.

Zusammenfassung

Ein Firmware-Update kann sinnvoll sein, wenn es Stabilität, Sicherheit oder Kompatibilität verbessert. Doch wer Drittanbieterpatronen nutzt oder ein älteres, stabiles Gerät hat, sollte vorsichtig sein. Lies immer die Update-Beschreibung, prüfe, ob du die Änderungen wirklich brauchst, und installiere Updates nur mit offizieller Software. So profitierst du von Verbesserungen – ohne dein Gerät zu gefährden.

Fazit

Firmware-Updates sind wie Wartungen für den Drucker: manchmal notwendig, aber nicht immer sinnvoll. Prüfe vor jeder Installation, ob das Update konkrete Vorteile bringt – etwa Sicherheitslücken schließt, Verbindungsprobleme löst oder neue Betriebssysteme unterstützt. Wenn dein Gerät stabil läuft und du kompatible Tinten nutzt, kannst du das Update meist getrost überspringen. Wer sich an die Herstellerhinweise hält und vorsichtig vorgeht, bleibt auf der sicheren Seite – mit einem Drucker, der zuverlässig arbeitet, ohne unerwartete Überraschungen.

Checkliste
  • Fehler oder Sicherheitslücken zu beheben
  • Kompatibilität mit neuen Betriebssystemen herzustellen
  • Leistung oder Stabilität zu verbessern
  • oder um neue Funktionen hinzuzufügen

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