Druckauftrag startet nicht – so prüfst du den Windows-Druckdienst

Lesedauer: 6 Min
Aktualisiert: 15. Dezember 2025 13:06

Ein Druckauftrag wird gesendet, doch nichts passiert. Kein Fehlerfenster, kein Ausdruck, manchmal nicht einmal eine Reaktion des Druckers. Dieses Problem gehört zu den häufigsten Druckerfehlern unter Windows und hat in sehr vielen Fällen nicht direkt mit dem Drucker selbst zu tun. Viel häufiger ist der Windows-Druckdienst die eigentliche Ursache.

Wenn ein Druckauftrag nicht startet, hängt der Prozess oft im Hintergrund fest, der Druckdienst wurde beendet oder blockiert, oder die Warteschlange ist beschädigt. Die gute Nachricht: Mit systematischer Prüfung lässt sich der Fehler meist schnell eingrenzen und beheben – ohne Neuinstallation von Windows oder Treibern.

Warum Druckaufträge unter Windows hängen bleiben

Windows verarbeitet Druckaufträge nicht direkt über den Drucker, sondern über einen zentralen Dienst im Hintergrund. Dieser Dienst verwaltet Warteschlangen, verteilt Aufträge und kommuniziert mit Treibern. Gerät dieser Ablauf aus dem Takt, werden Druckaufträge zwar angenommen, aber nicht ausgeführt.

Häufige Ursachen sind abgebrochene Druckjobs, fehlerhafte Treiberreste, Probleme nach Windows-Updates, kurzfristige Verbindungsabbrüche oder Sicherheitssoftware, die den Druckprozess blockiert. Besonders tückisch ist, dass der Drucker dabei oft als „bereit“ angezeigt wird, obwohl intern nichts mehr funktioniert.

Erster Schnellcheck vor tieferen Maßnahmen

Bevor du tiefer ins System eingreifst, solltest du ein paar grundlegende Dinge prüfen. Oft lässt sich das Problem schon hier lösen.

Stelle sicher, dass der richtige Drucker als Standarddrucker gesetzt ist. Prüfe, ob der Drucker online angezeigt wird und nicht versehentlich pausiert ist. Ein kurzer Neustart von Drucker und PC kann ebenfalls helfen, wenn es sich um einen einmaligen Hänger handelt.

Bleibt der Druckauftrag weiterhin in der Warteschlange stehen oder verschwindet kommentarlos, liegt das Problem sehr wahrscheinlich beim Windows-Druckdienst.

Windows-Druckdienst verstehen

Der zentrale Dienst heißt „Druckwarteschlange“. Er läuft permanent im Hintergrund und ist für sämtliche Druckaufträge zuständig. Wenn dieser Dienst nicht korrekt arbeitet, kann Windows keine Druckjobs verarbeiten – unabhängig davon, wie gut der Drucker selbst funktioniert.

Typische Anzeichen für einen gestörten Druckdienst sind festhängende Aufträge, mehrfach angezeigte Druckjobs, extrem langsames Drucken oder komplette Inaktivität trotz gesendeter Aufträge.

Druckdienst manuell neu starten

Der Neustart des Druckdienstes ist einer der effektivsten Schritte und oft die direkte Lösung.

Öffne die Diensteverwaltung und suche nach der Druckwarteschlange. Wird der Dienst ausgeführt, starte ihn neu. Ist er beendet, starte ihn manuell. Danach sollte Windows wieder in der Lage sein, Druckaufträge korrekt zu verarbeiten.

In vielen Fällen wird dabei automatisch auch eine blockierte Warteschlange freigegeben.

Druckwarteschlange vollständig leeren

Manchmal reicht ein Neustart des Dienstes nicht aus, weil beschädigte Druckaufträge im Hintergrund verbleiben. In diesem Fall muss die Warteschlange vollständig geleert werden.

Dazu wird der Druckdienst gestoppt, der Ordner mit den temporären Druckdateien geleert und der Dienst anschließend neu gestartet. Danach verschwinden auch hartnäckige Druckjobs, die sich nicht löschen lassen.

Dieser Schritt ist besonders hilfreich, wenn ein Druckauftrag nach dem anderen blockiert wird oder immer derselbe Auftrag erneut auftaucht.

Drucker offline und online schalten

Ein bewährter Trick aus der Praxis ist das gezielte Umschalten des Druckers in den Offline- und wieder in den Online-Modus. Dadurch zwingt Windows, den Druckerstatus neu zu initialisieren und die Kommunikation erneut aufzubauen.

Dieser Schritt wirkt unscheinbar, löst aber erstaunlich oft Probleme, bei denen Druckaufträge zwar gesendet, aber nicht verarbeitet werden.

Treiber und Anschluss überprüfen

Wenn der Druckdienst läuft, der Auftrag aber trotzdem nicht startet, sollte der verwendete Anschluss geprüft werden. Windows speichert Drucker oft mehrfach, insbesondere nach USB-Wechseln, Updates oder Neuinstallationen.

Stimmt der Anschluss nicht mehr mit dem tatsächlich genutzten Port überein, sendet Windows den Auftrag ins Leere. In den Druckereigenschaften lässt sich kontrollieren, ob der richtige Anschluss aktiv ist.

Auch beschädigte oder veraltete Treiber können dazu führen, dass der Druckdienst den Auftrag nicht korrekt übergibt. In solchen Fällen hilft es, den Drucker einmal vollständig zu entfernen und neu hinzuzufügen.

Sicherheitssoftware als mögliche Blockade

Antivirenprogramme und Firewalls greifen teilweise tief in Systemprozesse ein. In manchen Konfigurationen blockieren sie die Kommunikation zwischen Druckdienst und Treiber. Besonders nach Updates oder neuen Sicherheitsregeln tritt dieses Problem auf.

Ein kurzer Test mit deaktivierter Sicherheitssoftware kann Aufschluss geben. Tritt das Problem dann nicht mehr auf, lässt sich gezielt eine Ausnahme für den Druckprozess definieren.

Druckprobleme nach Windows-Updates

Windows-Updates verändern regelmäßig Systemdienste und Treiber. Nach größeren Updates kommt es deshalb immer wieder vor, dass der Druckdienst zwar läuft, aber intern nicht sauber arbeitet.

In solchen Fällen hilft oft ein kompletter Neustart aller Druckkomponenten, das erneute Hinzufügen des Druckers oder ein Treiber-Update. Wichtig ist, nicht sofort von einem Hardwaredefekt auszugehen.

Typische Alltagssituationen mit blockierten Druckaufträgen

In der Praxis zeigt sich das Problem häufig in bestimmten Szenarien. Dazu gehören Druckaufträge aus Browsern, PDFs mit ungewöhnlichen Schriftarten, sehr große Druckjobs oder der Wechsel zwischen mehreren Druckern. Auch wenn mehrere Benutzer denselben PC nutzen, kann es zu Konflikten in der Warteschlange kommen.

Das Verständnis dieser Zusammenhänge hilft, den Fehler künftig schneller einzuordnen und gezielt zu beheben.

Druckdienst dauerhaft stabil halten

Um wiederkehrende Probleme zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Druckdienst nicht unnötig zu belasten. Alte Druckerreste sollten entfernt werden, Treiber aktuell gehalten und unnötige Druckerprofile gelöscht werden. Auch ein gelegentlicher Neustart des Dienstes schadet nicht, insbesondere auf Systemen, die lange ohne Neustart laufen.

FAQ – Häufige Fragen zum Windows-Druckdienst

Warum startet der Druckauftrag nicht, obwohl der Drucker bereit ist?

Weil der Windows-Druckdienst den Auftrag nicht korrekt verarbeitet oder blockiert ist.

Reicht ein Neustart des PCs aus?

Manchmal ja, oft ist aber ein gezielter Neustart des Druckdienstes effektiver.

Was tun, wenn sich die Warteschlange nicht leeren lässt?

Dann müssen die temporären Druckdateien manuell gelöscht werden, während der Dienst gestoppt ist.

Kann der Druckdienst dauerhaft deaktiviert sein?

Ja, etwa durch Tuning-Tools oder Sicherheitssoftware. In diesem Fall muss er manuell aktiviert werden.

Liegt das Problem immer an Windows?

Nein, aber sehr häufig. Der Drucker selbst ist seltener die Ursache.

Helfen neue Treiber immer?

Nicht immer, aber beschädigte oder veraltete Treiber sind eine häufige Fehlerquelle.

Können mehrere Drucker Probleme verursachen?

Ja, insbesondere wenn falsche Standarddrucker oder Anschlüsse aktiv sind.

Ist das Problem versionsabhängig?

Es tritt unter verschiedenen Windows-Versionen auf, nicht nur unter Windows 11.

Muss ich Windows neu installieren?

Nein, das ist fast nie nötig.

Wie erkenne ich, ob der Druckdienst läuft?

In der Diensteverwaltung lässt sich der Status jederzeit prüfen.

Zusammenfassung

Wenn ein Druckauftrag nicht startet, liegt die Ursache in vielen Fällen beim Windows-Druckdienst. Blockierte Warteschlangen, fehlerhafte Treiber oder gestoppte Dienste verhindern, dass Aufträge korrekt ausgeführt werden. Mit systematischer Prüfung und gezielten Maßnahmen lässt sich das Problem meist schnell beheben.

Fazit

Ein nicht startender Druckauftrag ist ärgerlich, aber selten ein ernstes Problem. Wer den Windows-Druckdienst versteht und weiß, wie man ihn prüft und neu startet, kann sich in den meisten Fällen selbst helfen. Statt wildem Ausprobieren führt ein strukturierter Ansatz zuverlässig zum Ziel.

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