Wenn Webseiten nicht mehr laden oder nur teilweise angezeigt werden, liegt die Ursache oft am DNS-Cache deines Computers. Das Leeren dieses Zwischenspeichers kann viele Internetprobleme sofort beheben – ganz ohne Neustart oder komplizierte Einstellungen. Hier erfährst du, wie der DNS-Cache funktioniert, warum er Fehler verursacht und wie du ihn in wenigen Sekunden unter Windows löschen kannst.
Was ist der DNS-Cache?
Der DNS-Cache (Domain Name System Cache) ist ein Zwischenspeicher, in dem Windows kürzlich besuchte Internetadressen ablegt. Immer wenn du eine Webseite öffnest, muss dein PC zunächst den Namen der Seite (z. B. www.google.de) in eine IP-Adresse übersetzen.
Diese Information wird gespeichert, damit der Vorgang beim nächsten Besuch schneller abläuft.
Das bedeutet konkret: Der DNS-Cache sorgt für schnellere Seitenaufrufe, kann aber bei falschen oder veralteten Einträgen dazu führen, dass bestimmte Webseiten nicht mehr erreichbar sind.
Warum hilft das Leeren des DNS-Caches?
Wenn du feststellst, dass:
- nur bestimmte Webseiten nicht mehr laden,
- „DNS-Server nicht gefunden“ erscheint,
- oder alte Versionen einer Website angezeigt werden,
dann ist der Cache möglicherweise beschädigt oder veraltet. Durch das Leeren des DNS-Caches zwingst du Windows, die aktuellen DNS-Daten vom Server deines Internetanbieters neu abzurufen. Das behebt viele Internetprobleme auf einen Schlag.
So leerst du den DNS-Cache unter Windows 11 und 10
Die einfachste Methode funktioniert über die Eingabeaufforderung:
- Drücke Windows + R und gib
cmdein. - Klicke mit der rechten Maustaste auf Eingabeaufforderung → Als Administrator ausführen.
- Gib folgenden Befehl ein und bestätige mit Enter:
ipconfig /flushdns - Nach wenigen Sekunden erscheint die Meldung:
„Der DNS-Auflösungscache wurde geleert.“
Damit ist der Cache vollständig gelöscht. Du kannst anschließend direkt wieder Webseiten aufrufen – meist sind die Probleme sofort behoben.
DNS-Cache mit PowerShell löschen
Alternativ kannst du den Cache auch über PowerShell leeren:
- Suche im Startmenü nach PowerShell und starte sie als Administrator.
- Gib folgenden Befehl ein:
Clear-DnsClientCache - Bestätige mit Enter – eine Erfolgsmeldung wird nicht immer angezeigt, aber der Cache ist gelöscht.
Diese Methode funktioniert identisch, ist aber besonders praktisch in automatisierten Skripten oder Netzwerkroutinen.
DNS-Cache im Browser löschen
Einige Browser speichern zusätzlich eigene DNS-Einträge. Wenn das Problem also nur im Browser auftritt, hilft es, auch dort den Cache zu leeren:
- Google Chrome:
Öffnechrome://net-internals/#dnsund klicke auf Clear host cache. - Microsoft Edge:
Gleicher Befehl:edge://net-internals/#dns. - Firefox:
Gibabout:networking#dnsin die Adresszeile ein und klicke auf Clear DNS Cache.
So stellst du sicher, dass keine veralteten Einträge mehr verwendet werden.
Was passiert nach dem Leeren des DNS-Caches?
Nach dem Leeren des Caches muss dein Computer alle DNS-Anfragen neu auflösen. Beim ersten Seitenaufruf kann das daher minimal länger dauern. Danach werden die neuen, korrekten Einträge wieder gespeichert.
Das Ergebnis: Webseiten laden wieder zuverlässig, und fehlerhafte IP-Zuordnungen sind verschwunden.
Wann du den DNS-Cache regelmäßig leeren solltest
Es lohnt sich, den DNS-Cache regelmäßig zu löschen, wenn du:
- häufig viele verschiedene Webseiten besuchst,
- VPNs oder Proxyserver nutzt,
- mit internen Netzwerken arbeitest (z. B. Firmennetz),
- oder nach einer DNS-Änderung (z. B. Websiteumzug) Probleme hast.
Ein kurzer Befehl kann dann viele Stunden Fehlersuche ersparen.
DNS-Cache leeren auf Router-Ebene
Auch Router wie FritzBox oder TP-Link speichern DNS-Daten zwischen. Ein Neustart hilft hier oft schon:
- Trenne den Router für 30 Sekunden vom Stromnetz.
- Starte ihn neu.
- Prüfe die Verbindung nach ein bis zwei Minuten.
Dadurch wird auch der Router-Cache geleert, und DNS-Abfragen laufen wieder sauber über die Provider-Server.
Alternative: DNS-Server manuell ändern
Wenn du trotz geleertem Cache weiterhin Probleme hast, kannst du alternative DNS-Server verwenden. Viele Nutzer berichten von stabileren Verbindungen mit:
| Anbieter | Primärer DNS | Sekundärer DNS |
|---|---|---|
| Google DNS | 8.8.8.8 | 8.8.4.4 |
| Cloudflare | 1.1.1.1 | 1.0.0.1 |
| Quad9 | 9.9.9.9 | 149.112.112.112 |
So änderst du die DNS-Server unter Windows:
- Öffne Einstellungen > Netzwerk & Internet > Adapteroptionen ändern.
- Rechtsklick auf deine aktive Verbindung → Eigenschaften.
- Wähle Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4) → Eigenschaften.
- Aktiviere Folgende DNS-Serveradressen verwenden und trage die gewünschten Werte ein.
- Bestätige mit OK und starte den PC neu.
Damit nutzt dein System künftig stabilere DNS-Server, unabhängig vom Provider.
Warum ein leerer DNS-Cache die Sicherheit verbessert
Der DNS-Cache kann theoretisch manipuliert werden – z. B. durch Schadsoftware, die falsche IP-Adressen einspeist („DNS-Spoofing“).
Wenn du den Cache regelmäßig leerst, entfernst du solche potenziell gefährlichen Einträge und reduzierst das Risiko, auf gefälschte Webseiten umgeleitet zu werden.
Gerade bei Bankseiten oder E-Mail-Diensten ist das ein wichtiger Sicherheitsaspekt.
DNS-Cache automatisch löschen lassen
Wenn du möchtest, dass Windows den DNS-Cache regelmäßig leert, kannst du eine geplante Aufgabe einrichten:
- Öffne die Aufgabenplanung (
taskschd.msc). - Wähle Aufgabe erstellen > Aktionen > Neues Skript.
- Trage als Aktion ein:
ipconfig /flushdns - Plane die Aufgabe z. B. wöchentlich.
So bleibt dein DNS-Cache immer sauber – ganz ohne manuelles Eingreifen.
Häufige Fragen zum DNS-Cache
Warum hilft das Löschen des DNS-Caches bei Internetproblemen?
Weil dadurch veraltete oder falsche IP-Zuordnungen entfernt werden. Der PC fragt danach wieder die korrekten Adressen beim DNS-Server ab, wodurch Webseiten wieder erreichbar werden.
Muss ich nach dem Leeren des DNS-Caches neu starten?
Nein, ein Neustart ist nicht nötig. Die Änderungen greifen sofort – du kannst direkt wieder im Browser weitersurfen.
Wie erkenne ich, ob mein DNS-Cache fehlerhaft ist?
Wenn einige Webseiten funktionieren, andere aber nicht, liegt es meist am Cache. Auch eine ungewöhnlich lange Ladezeit trotz stabilem Internet weist darauf hin.
Kann ich den DNS-Cache auch unter macOS oder Linux löschen?
Ja.
- macOS:
sudo killall -HUP mDNSResponder - Linux: Je nach Distribution
sudo systemd-resolve --flush-cachesodersudo /etc/init.d/nscd restart
Hilft DNS-Cache-Leeren auch bei WLAN-Problemen?
Indirekt ja. Wenn das WLAN funktioniert, aber Seiten nicht laden, kann ein fehlerhafter DNS-Eintrag die Ursache sein. Der Befehl ipconfig /flushdns schafft Klarheit.
Was ist der Unterschied zwischen DNS-Cache und Browser-Cache?
Der DNS-Cache speichert IP-Adressen, der Browser-Cache hingegen Website-Inhalte (Bilder, Skripte). Beide zu leeren kann bei Verbindungsfehlern sinnvoll sein.
Zusammenfassung
Das Leeren des DNS-Caches ist eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen, um Internetprobleme zu beheben. Es entfernt fehlerhafte Zuordnungen, sorgt für korrekte IP-Abfragen und schützt zusätzlich vor Manipulationen. Besonders bei nicht ladenden Webseiten oder „DNS-Server nicht gefunden“-Meldungen bringt dieser Schritt sofortige Besserung – ohne Neustart, ohne Risiko.
Fazit
Ein leerer DNS-Cache bedeutet ein frisches, sauberes Internetverhalten deines Systems. Ob nach Updates, beim Wechsel des Netzwerks oder bei unerklärlichen Verbindungsproblemen – ein kurzer Flush-Befehl wirkt oft Wunder. Er ist sicher, schnell und sollte zu deinem digitalen Werkzeugkasten gehören. Probiere es gleich aus und teste, wie viele Probleme dadurch verschwinden. Schon einmal durch ein einfaches ipconfig /flushdns ein Problem gelöst?





