CPU Temperatur auslesen – sichere Grenzwerte beachten

Lesedauer: 5 Min
Aktualisiert: 9. November 2025 17:29

Wenn dein PC laut wird, Spiele ruckeln oder sich der Computer plötzlich abschaltet, ist oft eine zu hohe CPU-Temperatur der Auslöser. Prozessoren werden im Betrieb heiß, aber zu viel Hitze schadet auf Dauer der Hardware. Zum Glück lässt sich die Temperatur ganz einfach auslesen – und mit ein paar Tricks bleibt dein Rechner dauerhaft kühl und leistungsfähig.

Die CPU-Temperatur ist entscheidend für Stabilität, Lebensdauer und Leistung deines Computers. Werte über 85 °C sind auf Dauer kritisch.

Warum die CPU-Temperatur so wichtig ist

Die CPU (Central Processing Unit) ist das Herz deines Rechners. Sie verarbeitet ununterbrochen Millionen von Befehlen pro Sekunde und erzeugt dabei Wärme. Wird sie zu heiß, taktet sie automatisch herunter – oder schaltet sich ab, um Schäden zu verhindern.

Folgen von Überhitzung

  • Leistungseinbrüche (Thermal Throttling)
  • Systemabstürze oder Bluescreens
  • Verkürzte Lebensdauer der CPU
  • Automatische Abschaltung zum Selbstschutz

Eine stabile Temperatur ist also nicht nur für Gamer oder Overclocker wichtig, sondern für jeden PC-Nutzer.

Schritt 1: CPU-Temperatur unter Windows auslesen

Windows selbst zeigt die Temperatur nicht direkt an, aber kostenlose Tools liefern exakte Werte in Echtzeit.

Bewährte Programme

  • HWMonitor – übersichtlich, zeigt CPU-, GPU- und Mainboard-Temperaturen.
  • Core Temp – leichtgewichtig, speziell für CPU-Kerne.
  • HWiNFO – detaillierte Sensoranalyse für Profis.
  • SpeedFan – zeigt Temperaturen und Lüfterdrehzahlen.

Nach der Installation genügt ein Klick, um aktuelle Werte zu sehen – meist sind mehrere CPU-Kerne einzeln aufgeführt.

Anleitung
1Beim Start Entf oder F2 drücken.
2Im Menü Hardware Monitor / PC Health aufrufen.
3Aktuelle CPU-Temperatur wird dort angezeigt.

Alternative: BIOS/UEFI

Du kannst die Temperatur auch direkt im BIOS auslesen:

  1. Beim Start Entf oder F2 drücken.
  2. Im Menü Hardware Monitor / PC Health aufrufen.
  3. Aktuelle CPU-Temperatur wird dort angezeigt.

Das ist besonders nützlich, wenn Windows nicht mehr startet oder du neue Kühlhardware prüfen möchtest.

Schritt 2: Was sind normale CPU-Temperaturen?

Die optimalen Werte hängen vom Prozessor, der Kühlung und der Belastung ab.
Grundsätzlich gilt:

ZustandTemperaturbereichBewertung
Leerlauf (Idle)30–45 °CIdeal
Normale Nutzung (Office, Internet)40–65 °CUnbedenklich
Gaming oder hohe Last65–85 °CNormal, aber beobachten
Über 85 °CKritisch
Über 95 °CSofortige Gefahr – Abschaltung droht

Tipp: Notiere dir typische Werte im Leerlauf und unter Last – so erkennst du rechtzeitig, wenn die Kühlung nachlässt.

Schritt 3: Temperatur unter Last testen

Mit Stresstests kannst du prüfen, ob dein Kühlsystem stabil arbeitet.

Beliebte Test-Tools

  • Prime95 – maximiert CPU-Auslastung für Stabilitätstests.
  • Cinebench R23 – realistische Lastsimulation mit Benchmark.
  • AIDA64 – zeigt Temperatur und Leistungsdaten gleichzeitig.

Lass den Test 10–15 Minuten laufen und beobachte die Werte. Wenn die Temperatur stabil unter 85 °C bleibt, ist alles im grünen Bereich.

Schritt 4: CPU-Kühlung optimieren

Wenn die Temperatur dauerhaft hoch ist, helfen folgende Maßnahmen:

1. Staub entfernen

  • PC ausschalten und öffnen.
  • Lüfter, Kühlrippen und Netzteil vorsichtig mit Druckluft reinigen.
  • Besonders CPU-Kühler und Grafikkarte regelmäßig entstauben.

2. Wärmeleitpaste erneuern

Nach 2–3 Jahren trocknet sie aus und verliert an Wirkung.

  • Alte Paste entfernen (Isopropanol).
  • Neue, dünne Schicht auftragen (z. B. Arctic MX-4).

3. Luftstrom im Gehäuse verbessern

  • Kabel ordentlich verlegen.
  • Front- und Hecklüfter installieren (Einlass/Auslass).
  • Luftstromrichtung beachten: vorne rein, hinten raus.

4. Lüftersteuerung anpassen

  • Im BIOS oder per Software (z. B. MSI Afterburner, Fan Control).
  • Eine steilere Lüfterkurve kann die Temperatur um mehrere Grad senken.

5. Kühler-Upgrade oder Wasserkühlung

Bei High-End-CPUs oder Overclocking kann ein größerer Luftkühler oder eine AiO-Wasserkühlung Wunder wirken.

Schritt 5: Umgebungstemperatur und Platzierung

Auch der Standort spielt eine Rolle:

  • PC nicht in geschlossene Schränke stellen.
  • Luftzufuhr an der Rückseite frei halten.
  • Im Sommer kann ein kühler Raum 5–10 °C Unterschied ausmachen.

Schritt 6: Energieeinstellungen prüfen

Wenn der Prozessor ständig mit 100 % läuft, steigt die Temperatur auch im Leerlauf.

  • Öffne Einstellungen → System → Energie & Akku → Zusätzliche Energieeinstellungen.
  • Wähle den Ausbalancierten Modus statt „Höchstleistung“.
  • Senke bei Bedarf die maximale Prozessorleistung auf 90 % – oft kaum Leistungsverlust, aber deutlich kühler.

Schritt 7: Überwachung einrichten

Damit du Temperaturprobleme rechtzeitig erkennst:

  • HWMonitor oder HWiNFO kann beim Systemstart automatisch Werte aufzeichnen.
  • Einige Mainboards bieten Warnungen oder automatische Abschaltung bei Überhitzung.
  • Per Overlay (z. B. mit MSI Afterburner) kannst du Temperaturen live im Spiel sehen.

So behältst du den Überblick – besonders wichtig bei Gaming oder Rendering.

Schritt 8: Wenn die CPU trotzdem zu heiß bleibt

Wenn alle Maßnahmen nichts bringen, können folgende Ursachen vorliegen:

  • Kühler sitzt nicht richtig auf der CPU.
  • Lüfter dreht zu langsam oder ist defekt.
  • BIOS veraltet oder Lüftersteuerung fehlerhaft.
  • Netzteil oder Grafikkarte heizen zusätzlich stark auf.

In dem Fall lohnt sich ein BIOS-Update oder ein professioneller Check im Fachhandel.

Häufige Fragen zur CPU-Temperatur

Wie heiß darf meine CPU maximal werden?

Je nach Modell zwischen 90 °C und 100 °C. Intel und AMD geben für jeden Prozessor einen „Tjunction“-Wert an, der nicht überschritten werden darf. Alles über 85 °C sollte aber vermieden werden.

Ist eine CPU-Temperatur von 80 °C beim Spielen normal?

Ja, bei intensiver Last ist das unbedenklich – solange die Temperatur stabil bleibt und nicht weiter steigt.

Wie kann ich die Temperatur dauerhaft senken?

Regelmäßige Reinigung, neue Wärmeleitpaste und eine angepasste Lüfterkurve bringen oft schon 10 °C weniger.

Kann zu viel Wärmeleitpaste schaden?

Ja, zu dick aufgetragene Paste isoliert statt zu leiten. Eine kleine, gleichmäßige Menge reicht völlig aus.

Zusammenfassung

Die CPU-Temperatur ist ein entscheidender Faktor für die Systemstabilität. Ideale Werte liegen zwischen 35 °C und 70 °C, je nach Last. Mit Tools wie HWMonitor oder Core Temp kannst du sie leicht auslesen. Bleibt dein Prozessor dauerhaft über 85 °C, helfen Reinigung, neue Wärmeleitpaste, bessere Lüftereinstellungen oder ein Kühl-Upgrade. So bleibt dein PC leise, stabil und langlebig – egal ob beim Arbeiten oder Gaming.

Checkliste
  • Leistungseinbrüche (Thermal Throttling)
  • Systemabstürze oder Bluescreens
  • Verkürzte Lebensdauer der CPU
  • Automatische Abschaltung zum Selbstschutz

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