Wenn dein Computer ewig braucht, bis er hochgefahren ist, liegt das oft an zu vielen Autostart-Apps. Diese Programme starten automatisch im Hintergrund, sobald Windows geladen ist – praktisch bei wichtigen Tools, aber überflüssig bei vielen anderen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du unter Windows 11 und Windows 10 den Autostart ganz einfach einstellst, Programme aktivierst oder deaktivierst und so dein System deutlich beschleunigst.
Kurz gesagt: Durch das gezielte Verwalten deiner Autostart-Apps kannst du den Startvorgang optimieren, den Arbeitsspeicher entlasten und die Akkulaufzeit bei Laptops verlängern.
Was sind Autostart-Apps überhaupt?
Autostart-Apps sind Programme, die automatisch mit Windows starten – auch wenn du sie gar nicht aktiv öffnest. Beispiele sind Cloud-Dienste, Chatprogramme oder Update-Tools.
Typische Autostart-Programme:
- Microsoft OneDrive
- Skype oder Teams
- Spotify
- Steam
- Antivirus-Software
- Adobe Creative Cloud
Manche davon sind sinnvoll, andere eher störend. Deshalb lohnt es sich, den Autostart regelmäßig zu überprüfen.
Autostart-Apps in Windows 11 einstellen – Schritt für Schritt
In Windows 11 kannst du deine Autostart-Programme ganz bequem über die Einstellungen oder den Task-Manager verwalten.
1. Über die Einstellungen (empfohlen)
Das ist der einfachste Weg für alle Nutzer:
- Drücke Windows-Taste + I, um die Einstellungen zu öffnen.
- Wähle im Menü Apps.
- Klicke auf Autostart.
- Du siehst nun eine Liste aller Programme, die beim Start automatisch ausgeführt werden.
- Schalte mit dem Regler Ein oder Aus, je nachdem, ob das Programm beim Start geladen werden soll.
Windows zeigt dir zusätzlich die Auswirkung auf die Startzeit an – „Niedrig“, „Mittel“ oder „Hoch“. Programme mit „Hoch“ solltest du nur aktiv lassen, wenn sie wirklich nötig sind.
Tipp: Deaktiviere alles, was du nicht regelmäßig brauchst – dein PC startet danach deutlich schneller.
2. Über den Task-Manager
Der zweite Weg ist über den Task-Manager – hier hast du mehr Details und kannst sofort Änderungen vornehmen.
So funktioniert’s:
- Drücke Strg + Shift + Esc, um den Task-Manager zu öffnen.
- Klicke auf Start-Apps (in älteren Versionen heißt der Reiter Autostart).
- In der Liste siehst du:
- den Programmnamen
- den Hersteller
- den Status (Aktiviert/Deaktiviert)
- die Startauswirkung
- Rechtsklick auf ein Programm → Deaktivieren oder Aktivieren.
Diese Methode ist besonders praktisch, wenn du den Startprozess im Detail beobachten willst – etwa, wie stark einzelne Programme den Systemstart verlangsamen.
3. Über den Autostart-Ordner (klassische Variante)
Neben den modernen Einstellungen gibt es noch den alten Autostart-Ordner – dort kannst du Programme manuell hinzufügen oder entfernen.
So findest du ihn:
- Drücke Windows + R.
- Gib ein:
shell:startup
- Bestätige mit Enter.
Jetzt öffnet sich der Ordner Autostart. Alles, was du hier hineinlegst (z. B. Programmverknüpfungen), startet automatisch mit Windows.
Wenn du ein Programm entfernen möchtest, lösche einfach die entsprechende Verknüpfung.
Tipp: Für alle Benutzer auf dem PC kannst du stattdessen shell:common startup
verwenden – das gilt systemweit.
4. Über die Systemkonfiguration (MSCONFIG)
Für erfahrene Nutzer gibt es noch die klassische Systemkonfiguration, die tiefere Eingriffe ermöglicht.
So geht’s:
- Drücke Windows + R → gib ein:
msconfig
→ Enter. - Wechsle in den Reiter Dienste oder Systemstart (bei neueren Versionen mit Link zum Task-Manager).
- Dort kannst du Startdienste gezielt deaktivieren oder prüfen, welche Komponenten beim Hochfahren aktiv sind.
Achtung: Hier besser nichts deaktivieren, wenn du nicht genau weißt, wofür es ist – sonst können wichtige Hintergrunddienste ausfallen.
Welche Programme dürfen im Autostart bleiben?
Nicht alles, was automatisch startet, ist schlecht. Einige Programme sollten aktiv bleiben, um dein System sicher und funktional zu halten:
✅ Windows-Sicherheitsdienste (Defender, Firewall)
✅ Grafiktreiber-Tools (NVIDIA, AMD, Intel)
✅ Cloud-Synchronisation (OneDrive, Dropbox – wenn du sie nutzt)
✅ System- oder Geräte-Software (z. B. Logitech Options, Drucker-Tools)
Alles andere – besonders Chat-Apps, Streaming-Dienste oder Update-Checker – kannst du meist ohne Probleme deaktivieren.
Performance-Tipp: Autostart mit Verzögerung
Manche Tools wie CCleaner, Autoruns oder Startup Delayer bieten die Möglichkeit, Programme zeitverzögert starten zu lassen.
So wird Windows zuerst geladen und die Programme erst einige Minuten später geöffnet – das verkürzt die gefühlte Startzeit deutlich.
Ideal für Tools, die du regelmäßig brauchst, aber nicht sofort nach dem Start.
Autostart unter Windows 10 – funktioniert fast genauso
Wenn du noch Windows 10 nutzt, sind die Schritte nahezu identisch:
- Öffne Task-Manager → Autostart oder
- Einstellungen → Apps → Autostart
Nur die Oberfläche sieht etwas anders aus. Alle Optionen, die du in Windows 11 findest, gelten auch hier.
Häufige Fragen zu Autostart-Apps
Was passiert, wenn ich alle Autostart-Programme deaktiviere?
Windows startet ganz normal. Nur Programme, die du deaktivierst, werden nicht mehr automatisch gestartet – du kannst sie manuell öffnen, wann immer du willst.
Wie erkenne ich, welche Apps den Start verlangsamen?
Im Task-Manager steht bei jeder App die Startauswirkung. Deaktiviere bevorzugt die mit „Hoch“, um die Bootzeit zu verkürzen.
Kann ich eigene Programme in den Autostart legen?
Ja, über den Ordner shell:startup
. Einfach eine Verknüpfung zum gewünschten Programm dort hineinziehen.
Ist es gefährlich, Programme aus dem Autostart zu löschen?
Nein, solange du keine Systemprozesse oder Sicherheitssoftware entfernst. Bei Unsicherheit lieber nur deaktivieren statt löschen.
Warum startet OneDrive immer wieder automatisch?
OneDrive aktiviert sich nach Updates häufig erneut. Du kannst das in den OneDrive-Einstellungen > Allgemein > Beim Anmelden starten deaktivieren.
Zusammenfassung
Autostart-Apps einzustellen ist unter Windows 11 und 10 ganz einfach. Du kannst Programme über Einstellungen > Apps > Autostart oder im Task-Manager aktivieren oder deaktivieren. Unnötige Programme bremsen den Startvorgang – entfernst du sie, läuft dein System spürbar schneller. Wichtig ist, nur essentielle Dienste aktiv zu lassen, wie Sicherheits- und Treibertools. Mit den hier gezeigten Methoden hast du jederzeit volle Kontrolle über deinen Windows-Start.
Zusätzlicher Tipp: Autostart aufräumen für mehr Leistung
Starte den Task-Manager, öffne den Reiter Autostart und überprüfe die Liste einmal im Monat. Neue Programme fügen sich oft automatisch hinzu, ohne zu fragen. Entferne alte oder selten genutzte Einträge konsequent – das hält dein System schlank und beschleunigt jeden Neustart spürbar.