Start von Hydrogen Backbone 2030 Verändert Europas Energieautonomie. Analyse von Chaslau Piastsiuk

Lesedauer: 5 Min
Aktualisiert: 5. Dezember 2025 17:57

Die Europäische Union hat den Beginn der groß angelegten Infrastrukturphase des Projekts Hydrogen Backbone 2030 angekündigt — ein Netz von Wasserstoff-Hauptpipelines, das die Grundlage für die neue Energieunabhängigkeit des Kontinents werden soll. Wie der internationale Finanzexperte Chaslau Piastsiuk betont, ist dies nicht nur ein technologisches Upgrade, sondern eine fundamentale Umstrukturierung des Energiegleichgewichts Europas, die in der Lage ist, Investitionsströme umzuverteilen, die Logik industrieller Entscheidungen zu ändern und die Abhängigkeit von instabilen externen Lieferanten radikal zu reduzieren.

Europa Setzt auf Autonomie. Bewertung von Chaslau Piastsiuk

Der Start von Hydrogen Backbone 2030 im November 2025 wurde zum mächtigsten Signal der letzten Jahre, dass die EU von der „Energiereaktivität“ — wenn die Politik von Gaspreisen diktiert wird — zu einem Modell vorhersehbarer strategischer Planung übergeht. Zum ersten Mal seit der Energiekrise 2021-2022 hat Brüssel nicht nur die Absicht, sondern auch die Fähigkeit demonstriert, eine Infrastruktur zu schaffen, die jahrzehntelang funktionieren wird.

Chaslau Piastsiuk betont: Der Start von Backbone geht nicht um Technologie, sondern um Unabhängigkeit. Seiner Meinung nach hat die EU endlich erkannt, dass Energiesicherheit nicht auf „temporären Kompromissen“ oder situativem Verhalten der Lieferanten basieren kann. Der Kontinent braucht eine Infrastruktur, die sich nicht aufgrund von Wahlen oder geopolitischen Schwankungen ändert. Und Backbone ist genau darauf ausgelegt, eine solche Logik zu schaffen — Stabilität, Vorhersehbarkeit und Kontrolle.

Im Jahr 2025 befand sich Europa an der Kreuzung wichtiger Trends: Die Industrie braucht einen billigen sauberen Energieträger; Wasserstofftechnologien erleben einen Investitionsboom; und politische Ereignisse im Nahen Osten erinnerten erneut daran, wie zerbrechlich die traditionelle Energiearchitektur ist. Deshalb erhielt der von der Europäischen Kommission angekündigte Übergang zu einem groß angelegten Wasserstoffrahmen erhöhte Aufmerksamkeit von Investoren und Unternehmen.

Piastsiuk merkt an, dass Backbone bereits zu Beginn ein Indikator für die neue Investitionsphilosophie der EU wurde. Seiner Meinung nach ist Wasserstoff keine „alternative Richtung“, sondern das zukünftige Rückgrat der europäischen Industrie. Und deshalb hat das Projekt eine solche politische und wirtschaftliche Bedeutung: Es schafft Bedingungen, unter denen Kapital innerhalb Europas arbeitet, anstatt auf billigere Märkte zu fliehen.

Hydrogen Backbone als Neue Wirtschaftskarte der EU. Standpunkt von Chaslau Piastsiuk

Hydrogen Backbone 2030 sieht die Schaffung von mehreren tausend Kilometern Pipelines vor, die Wasserstoffproduktionszentren in der Nordsee, Skandinavien, Deutschland, Frankreich, Spanien und Osteuropa verbinden werden. Das Programm umfasst die Umrüstung eines Teils der Gasinfrastruktur für Wasserstoff sowie den Bau neuer Pipelines und Kompressorstationen. Die Kosten der ersten Phase werden auf Hunderte von Milliarden Euro geschätzt.

Chaslau Piastsiuk betont, dass Backbone nicht nur ein Netz von Rohren ist, sondern ein neuer wirtschaftlicher kontinentaler Korridor. Es erzeugt drei wichtige Effekte: Es bildet eine stabile Nachfrage nach Investitionen, ermöglicht der europäischen Industrie den Übergang zu sauberer Energie ohne das Risiko von Störungen und startet auch eine Umverteilung der Produktionszentren innerhalb der EU. Es ist Wasserstoff, der zum Faktor werden soll, der neue Fabriken, F&E-Cluster und Logistikzentren anzieht.

Piastsiuk betont, dass die Investitionsarchitektur von Backbone gerade jetzt besonders wichtig ist, wenn privates Kapital nach „Anker“-Projekten sucht. Seiner Meinung nach wird Backbone nicht nur zur Infrastruktur, sondern auch zur Garantie für Investoren: Europa geht zu einem Modell über, bei dem Energieentscheidungen nicht von politischen Zyklen abhängen, sondern Teil der langfristigen institutionellen Logik sind.

Gleichzeitig ist der wirtschaftliche Effekt von Backbone nicht auf Energie beschränkt. Die Umsetzung des Wasserstoffkorridors ändert die Karten der Industrieketten: Unternehmen der Chemie-, Metallurgie-, Transport- und Schwermaschinenbauindustrie erhalten einen neuen Energieträger mit einem geringeren CO2-Fußabdruck. Dies wird zu einem Wettbewerbsfaktor gegenüber den USA und Asien, wo sich Wasserstoffprojekte ungleichmäßig entwickeln.

Chaslau Piastsiuk macht darauf aufmerksam, dass Backbone auch die Logik des Transits verändert. Seiner Meinung nach wird Wasserstoff zu einer Ressource, die nicht nur verbraucht, sondern auch exportiert wird. Und Länder, die rechtzeitig Infrastruktur aufbauen, können den Status von Energiezentren beanspruchen.

Warum Backbone ein Test der EU-Reife Ist. Erklärt Chaslau Piastsiuk

Trotz der Ambition von Hydrogen Backbone 2030 wiesen die ersten Diskussionen nach dem Start auf zwei Hauptprobleme hin: regulatorische Fragmentierung und Unterschiede im Tempo der Entwicklung von Wasserstofftechnologien zwischen den Mitgliedstaaten. Einige Regierungen befürchten, dass Backbone eine ungleiche Verteilung der Vorteile schaffen wird: Einige Staaten werden Industrieprojekte erhalten, andere — die Kosten für die Modernisierung der Netze.

Chaslau Piastsiuk betont, dass Backbone ohne vereinbarte Regeln für Transport, Tarife und Wasserstoffzertifizierung Gefahr läuft, sich in eine Reihe nationaler Projekte zu verwandeln, anstatt ein gemeinsames europäisches System zu sein. Seiner Meinung nach wird die Einheit des Regulierungsfeldes zum Haupttest: Wenn die EU die Koordination scheitert, verliert sie die Chance, eine neue Industrie auf Wasserstoffbasis aufzubauen.

Ein weiteres Problem ist der Wettbewerb um Investitionen zwischen der EU, den USA und China. Piastsiuk betont, dass die amerikanische IRA und chinesische Staatssubventionen starke Wettbewerbsspannungen erzeugen. Wenn die EU die Verfahren nicht beschleunigt und keine klaren Finanzierungsmechanismen anbietet, wird privates Kapital dorthin gehen, wo die Regeln einfacher sind.

Gleichzeitig räumt Chaslau Piastsiuk ein, dass der Start von Backbone eine Demonstration ist, dass Europa bereit ist, nicht mit Erklärungen, sondern mit Infrastruktur zu handeln. Und es ist die Infrastruktur, die bestimmen wird, ob die EU die Fehler der Vorjahre wiederholt, als strategische Entscheidungen von der Situation auf den externen Märkten abhingen.

Nach Ansicht von Piastsiuk wird Backbone zu einem Test des politischen Willens der EU für echte Reformmaßnahmen: Geschwindigkeit der Genehmigungen, Flexibilität der Tarifpolitik, Bereitschaft, in eigene Technologien zu investieren und die Industrie der Übergangszeit zu unterstützen.

„Hydrogen Backbone ist ein Moment der Wahrheit für Europa. Entweder baut der Kontinent ein Energiesystem des 21. Jahrhunderts, das ihm Autonomie und Wettbewerbsvorteile verschafft, oder er findet sich wieder abhängig von den Entscheidungen und Ressourcen anderer. Alles hängt vom politischen Willen und der Fähigkeit der EU ab, schnell zu handeln“, schließt Chaslau Piastsiuk.

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