Wenn deine Outlook-Add-Ins nach jedem Update verschwinden, ist das mehr als nur lästig. Viele Nutzer berichten davon, dass Erweiterungen wie Grammarly, Salesforce, Teams oder spezielle CRM-Plugins regelmäßig deaktiviert oder komplett entfernt werden, sobald Microsoft ein neues Update installiert. Doch keine Sorge – die Ursache ist bekannt und lässt sich dauerhaft beheben.
Das bedeutet konkret: Outlook „vergisst“ nach Updates manchmal die Add-In-Registrierung oder stuft Erweiterungen als „inaktiv“ oder „inkompatibel“ ein. Mit den richtigen Einstellungen und ein paar Registry-Anpassungen bleiben deine Add-Ins auch nach zukünftigen Updates erhalten.
Warum Outlook Add-Ins nach Updates entfernt oder deaktiviert
Outlook ist streng, wenn es um Stabilität und Leistung geht. Add-Ins, die das Starten verzögern oder Fehler verursachen, werden automatisch deaktiviert. Nach einem Update setzt Outlook viele dieser Bewertungen zurück – und entfernt dabei Add-Ins komplett aus der Registrierung.
Die Hauptursachen sind:
- Automatische Leistungsoptimierung (Outlook deaktiviert „langsame“ Add-Ins)
- Add-In-Registrierung im falschen Pfad (z. B. Benutzer- statt Maschinenebene)
- Fehlende Administratorrechte beim Installieren
- Inkompatible Add-In-Versionen nach Update
- Outlook-Profil- oder Cache-Reset durch Update
- Gruppenrichtlinien oder Sicherheitsrichtlinien in Firmennetzwerken
Kurz gesagt: Outlook entfernt Add-Ins nicht willkürlich, sondern folgt bestimmten Regeln – die man jedoch gezielt anpassen kann.
Schritt-für-Schritt: Add-Ins dauerhaft sichern
1. Überprüfe den Installationsmodus des Add-Ins
Viele Add-Ins werden nur für den aktuellen Benutzer installiert. Nach einem Update können solche Benutzerinstallationen verloren gehen.
Besser ist eine Installation für alle Benutzer (per Administratorrechte).
So erkennst du den Modus:
- Öffne Outlook → Datei → Optionen → Add-Ins.
- Unten auf Gehe zu… (COM-Add-Ins) klicken.
- Notiere den Speicherpfad der betroffenen Erweiterung.
- Wenn der Pfad auf C:Users<Benutzername>… verweist, installiere das Add-In neu mit Rechtsklick → Als Administrator ausführen oder bitte den Admin, es systemweit zu registrieren.
Dadurch bleibt die Registrierung auch nach Office-Updates bestehen.
2. Deaktiviere die automatische Deaktivierung von Add-Ins
Outlook überprüft beim Start die Ladezeit jedes Add-Ins. Dauert sie länger als 1 Sekunde, wird das Add-In automatisch als „verlangsamt Outlook“ markiert. Du kannst diese Prüfung in der Registry deaktivieren.
- Windows-Taste + R → regedit → Enter
- Navigiere zu:
HKEY_CURRENT_USERSoftwareMicrosoftOffice<Version>OutlookAddins
(z. B. 16.0 für Office 2016/2019/365) - Wähle den betroffenen Add-In-Ordner.
- Erstelle oder bearbeite den DWORD-Wert LoadBehavior → setze ihn auf 3.
- Prüfe zusätzlich unter
HKEY_LOCAL_MACHINESoftwareMicrosoftOffice<Version>OutlookAddins
und setze dort ebenfalls LoadBehavior = 3. - Outlook neu starten.
Das erzwingt das automatische Laden des Add-Ins beim Start.
3. Add-In-Kompatibilität nach Updates sicherstellen
Nach großen Updates ändert Microsoft oft interne Schnittstellen. Dadurch gelten ältere Add-Ins als „inkompatibel“.
Besuche die Webseite des Add-In-Herstellers und prüfe, ob eine aktuelle Version für deine Outlook-Version vorliegt.
Beispiel: Grammarly oder Zoom bieten regelmäßig spezielle Updates nach Office-Build-Änderungen an.
4. Repariere Office vollständig
Wenn Outlook Add-Ins nach Updates regelmäßig verliert, liegt manchmal ein beschädigtes Office-Profil zugrunde.
So reparierst du es:
- Öffne Systemsteuerung → Programme und Features.
- Wähle Microsoft 365 Apps (oder Office).
- Klicke auf Ändern → Online-Reparatur.
- Nach Abschluss neu starten und Add-Ins erneut aktivieren.
Diese Maßnahme stellt auch defekte Registrierungen wieder her.
5. Schnellprüfung im Add-In-Verwaltungscenter
Manchmal sind Add-Ins nicht verschwunden, sondern einfach deaktiviert.
- In Outlook: Datei → Optionen → Add-Ins.
- Unten im Drop-down: „Deaktivierte Elemente“ auswählen → Gehe zu…
- Betroffene Add-Ins aktivieren.
- Danach Outlook schließen und neu starten.
Wenn sie erneut deaktiviert werden, siehe Punkt 2 (LoadBehavior).
6. COM-Cache leeren und neu registrieren
Manche Updates beschädigen den Add-In-Cache. So setzt du ihn zurück:
- Outlook schließen.
- Öffne den Explorer und gehe zu:
%localappdata%MicrosoftOutlook
- Lösche den Ordner RoamCache.
- Outlook neu starten.
- Falls Add-Ins fehlen, über Datei → Optionen → Add-Ins → COM-Add-Ins → Hinzufügen manuell erneut registrieren.
Das sorgt für einen sauberen Neustart aller Erweiterungen.
7. Add-Ins per Gruppenrichtlinie sichern (für IT-Administratoren)
In Unternehmensumgebungen können Add-Ins dauerhaft aktiviert werden, indem man sie per GPO (Group Policy Object) vorgibt.
Pfad:
User Configuration > Administrative Templates > Microsoft Outlook > Miscellaneous > List of managed add-ins
Dort den Add-In-Namen eintragen und den Wert auf 1 setzen (aktiv).
So verhindert man, dass Outlook es beim nächsten Update deaktiviert.
8. Outlook Add-In-Whitelist (Registry-Methode)
Wenn du privat arbeitest und keine Gruppenrichtlinie nutzt, kannst du dieselbe Wirkung in der Registry erzielen:
- Öffne
regedit
. - Navigiere zu:
HKEY_CURRENT_USERSoftwarePoliciesMicrosoftOffice<Version>OutlookResiliencyAddinList
- Erstelle einen neuen Zeichenfolgenwert mit dem Namen des Add-Ins (z. B.
ZoomOutlookPlugin.AddinModule
). - Setze den Wert auf 1.
Damit bleibt das Add-In dauerhaft aktiviert, auch nach Office- oder Windows-Updates.
Zusatz-Tipp: Add-Ins automatisch reaktivieren mit PowerShell
Wenn du mehrere Add-Ins nutzt, kannst du eine kleine PowerShell-Datei erstellen, die sie beim Start von Windows wiederherstellt.
Beispielskript:
$Addins = @(
"ZoomOutlookPlugin.AddinModule",
"Grammarly.OutlookAddIn",
"TeamsAddin.FastConnect"
)
foreach ($addin in $Addins) {
Set-ItemProperty -Path "HKCU:SoftwareMicrosoftOffice16.0OutlookAddins$addin" -Name "LoadBehavior" -Value 3 -Force
}
Dieses Skript kannst du über den Aufgabenplaner beim Windows-Start ausführen lassen – damit werden alle Add-Ins automatisch reaktiviert.
Wann Microsoft selbst schuld ist
In einigen Builds von Microsoft 365 (z. B. 2406 und 2408) gab es temporäre Fehler, durch die Outlook nach jedem Update Add-In-Einträge verlor. Diese Bugs werden in der Regel mit dem nächsten Patch behoben. Du kannst sie umgehen, indem du auf den Monthly Enterprise Channel oder den Semi-Annual Channel wechselst – diese erhalten stabilere Versionen mit weniger Änderungen an der Add-In-Engine.
Prävention für die Zukunft
- Add-Ins immer als Administrator installieren
- Regelmäßig nach aktuellen Versionen der Add-Ins suchen
- Outlook nicht im abgesicherten Modus starten (dies deaktiviert Add-Ins temporär)
- Keine „Tuning-Tools“ oder Cleaner verwenden, die Registry oder Office-Einträge löschen
- Optional: Backup der Registry-Schlüssel deiner wichtigsten Add-Ins anlegen
Häufige Fragen zum Thema Outlook-Add-Ins
Warum verschwinden meine Add-Ins immer wieder nach Updates?
Weil Outlook die Add-In-Ladezeiten neu bewertet und sie deaktiviert, wenn sie angeblich zu langsam sind. Das kann durch Setzen des Werts „LoadBehavior = 3“ verhindert werden.
Wie kann ich Add-Ins dauerhaft aktiv halten?
Über die Registry unter HKEY_CURRENT_USERSoftwareMicrosoftOffice<Version>OutlookAddins
. Dort muss der Wert „LoadBehavior“ auf 3 stehen. Optional kannst du das Add-In zur Whitelist hinzufügen.
Sind Add-Ins nach Updates wirklich gelöscht?
Nein, meistens sind sie nur deaktiviert oder inaktiv. Mit den oben genannten Schritten lassen sie sich wieder aktivieren, ohne sie neu zu installieren.
Warum betrifft das besonders Microsoft 365?
Weil Microsoft 365 häufiger Updates erhält als klassische Office-Versionen. Jedes Update überprüft Add-Ins neu auf Kompatibilität und deaktiviert sie bei kleinsten Verzögerungen.
Hilft es, Office in der Online-Version zu nutzen?
Outlook Web (Office.com) lädt Add-Ins unabhängig vom Desktop-Client. Wenn sie dort verfügbar sind, ist dein Konto korrekt synchronisiert – das Problem betrifft nur den lokalen Client.
Sollte ich alle Add-Ins aktiv lassen?
Nein, nur die, die du wirklich brauchst. Zu viele Add-Ins verlängern die Startzeit von Outlook und erhöhen das Risiko von Konflikten.
Zusammenfassung
Wenn Outlook-Add-Ins nach Updates verschwinden, steckt fast immer ein Mechanismus dahinter, der Add-Ins automatisch deaktiviert oder neu bewertet. Mit ein paar gezielten Änderungen – insbesondere der Registry-Werte und einer systemweiten Installation – lässt sich das dauerhaft beheben. Entscheidend ist, Outlook die Berechtigung zu entziehen, Add-Ins selbstständig zu deaktivieren.
Fazit
Outlook möchte stabil laufen – manchmal zu stabil. Dabei fliegen Add-Ins raus, die du eigentlich brauchst. Mit der richtigen Kombination aus Administratorrechten, Registry-Anpassung und gelegentlicher Wartung bleiben deine Erweiterungen aber dauerhaft aktiv.
Hast du schon geprüft, ob dein Add-In unter „Deaktivierte Elemente“ steht?